Sj 413 Verlegung von Österreich nach Deutschland Bericht

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Sj 413 Verlegung von Österreich nach Deutschland Bericht

Beitragvon Killerkirschi » So, 11 Jun 2006, 23:04

So wie versprochen, hier die Geschichte meines neuen Autos meine Freundin hats als Tagebuch zusammengefasst...



Tagebuch Suzi Jeep


Freitag, 2. Juni 2006

Ein neuer Lebensabschnitt beginnt für den Suzuki Jeep SJ 413. Jahrelang hat er sein Dasein in einer Garage in Tirol dahingefristet. Manchmal wurde er für Fahrten auf die Alm oder an einen Badesee herausgeholt. Nun ist es vorbei mit dem „Lotterlleben“ des Nichtstuns.

Es ist Überstellungstag. Der Jeep muss auf einer Strecke von 311 km zeigen, dass er trotz älteren Baujahres noch gut in Schuss ist. Der Ankaufstest war zufrieden stellend, die Überstellungskennzeichen und Papiere bereit und die neuen Reifen bestellt.

Es ist Freitag Vormittag, 10:44. Georg kommt pünktlich in Tirol an. Mein Vater bringt ihn zum Hof meiner Großmutter, wo unser Gefährt schon auf ihn wartet. Die deutschen Überstellungskennzeichen passen nicht so recht in die österreichischen Halterungen, scheinbar ist die EU noch nicht bis zu der Vereinheitlichung der Kennzeichengröße vorgedrungen. Das alte Softverdeck kommt noch schnell runter, Georg hat sein neu gekauftes bereits mitgebracht. Mit einiger Müh lässt sich auch dieses montieren und es geht ab zur Reifenmontage. Da ich an diesem Freitag noch arbeiten muss erfahre ich auf telefonischem Wege, dass die Reifen schnell und gut montiert wurden und schick aussehen.


Pünktlich um 15:15 komme ich von der Arbeit und werde mit dem kleinen Gefährt abgeholt. Gut sieht es aus, mit dem schwarzen neuen Verdeck und den neuen Reifen. An allem Übrigen muss man wohl noch arbeiten…

Die Überstellungsfahrt beginnt mit gehöriger Verspätung. Wir müssen noch Scheibenwischerblätter im Baumarkt kaufen (wo wir sofort die „Offroadfähigkeiten“ des Fahrzeuges testen) und verfahren uns auf dem Weg zum MC Drive. Dann noch schnell einen Abstecher zum Haus des Verkäufers der noch einmal einen letzten wehmütigen Blick auf sein Liebhaberstück wirft und ein Foto von unsereins und dem Jeep macht.

Dann startet die Bewährungsprobe auf der Autobahn. Der Jeep schlägt sich wacker, hastet in 3 Stunden von Niederndorf, nahe der deutschen Grenze, nach Stuttgart. Georg ist sichtlich begeistert, den Autobahntest hat er definitiv bestanden.

An seinem neuen Bestimmungsort angekommen überfällt uns der Enthusiasmus. Wir verzichten erst einmal auf das Abendessen und reißen sofort den alten Teppich aus dem Auto. Zum Vorschein kommt das, was man wohl bei dem Zusatz „Jagd- und Almfahrzeug“ auch vermutet hat. Es folgt eine intensive Grundreinigung des Innenraums mit Staubsauger, vielen Putzmitteln, Kratzen, Schrubben und Bürsten.


Während ich mich an diesem zu schaffen mache ist Georg neugierig und möchte ausprobieren, ob die neuen Honda CRX Sitze tatsächlich ins Auto passen.
Der Fahrersitz ist schnell entfernt (die hintere Sitzreihe übrigens auch – das Auto wird ein künftiger Zweisitzer) und es geht ans Eingemachte. Der Sitz passt wie versprochen ins Auto, wenn man mal davon absieht dass die Löcher für die Schrauben nicht ganz exakt übereinander stehen. Gemeinsam ruckelt man stundenlang herum, drückt, zieht, quetscht. Irgendwann ist es geschafft, 3 Schrauben sitzen, die 4. ist auch gleich drin. Was würde man nun meinen, dass passiert? Wäre irgendwie zu schön um wahr zu sein, dass 2 Anfänger-Autobastler tatsächlich bereits ein erstes perfektes Erfolgserlebnis hätten. Nein, das Erfolgserlebnis war nur von kurzer Dauer. Die vierte Schraube überlebt das Schrauben nicht. Georg hält mir den Kopf der Schraube vor die Nase. „Wo ist das andre Teil?“

Gut, die übrige Zeit versucht man den restlichen Teil der Schraube aus dem Gewinde zu kriegen. Ist aber zwecklos, das richtige Werkzeug fehlt.
Wir vertagen das Ganze auf den nächsten Tag, man muss vorher in den Baumarkt.

Samstag, 3. Juni 2006

Dass Georg sonst eigentlich ein absoluter Langschläfer ist merkt man heute nicht. Wir sind bereits um halb 10 morgens wieder am Auto, dieses mal aber auf dem Weg zum Baumarkt.

Mit dem richtigen Werkzeug sind die Löcher schnell wieder frei und bereit für eine neue Schraube. Dieses Mal hält sich Georg mit seinen Kräften zurück. Die vier Schrauben sitzen, nun ist der Beifahrersitz dran.

Hier gestaltet sich der Einbau als genauso schwierig wie beim Ersten. Bloss noch mit dem Zusatz, dass man zwei neue Löcher bohren musste. Gesagt getan, wiederrum gedrückt, gequetscht, gezogen und ein paar Stunden später: der Sitz passt. Gut, eine Schraube hält noch nicht 100%ig, aber damit können wir vorerst leben. Wir sind stolz auf die erste getane Arbeit.



Nachdem wir aber am späten Nachmittag auf eine Hochzeit müssen vertagen wir die andren „Bastlerarbeiten“ vorerst auf den Sonntag. Einzig das herrschende Chaos (siehe Fotos) müssen wir noch beseitigen, sonst kann das Auto nicht vollbeladen werden.




Sonntag, 4. Juni 2006

Wir kommen erst um 4 morgens ins Bett, dementsprechend lange schlafen wir auch. Nachmittags kommt ein Freund vom Georg vorbei. Unter andrem um das Auto zu begutachten. Dieser wird gleich in die Arbeiten miteingeplant, sieht sich gemeinsam mit Georg den Luftfilter an (nachdem ich es nicht für gut befunden habe, dass auf der Überstellungsfahrt immer wieder Gras oder sonstiges Zeug auf meinen Beinen gelandet ist). Ich beschäftige mich mit meiner neuen selbstklebenden Folie in Riffelblechoptik die ich doch so gerne an den Innenraum bringen möchte. Da der Teppich völlig weg is habe ich freie Bahn, muss aber bald einsehen, dass das nicht so lief wie ich es erwartet hatte. Die Folie hält nicht, lässt sich nicht umbiegen und ist einfach nur störrisch und bockig starr. Niedergeschmettert von dieser Niederlage versucht mich der Freund von Georg wieder aufzubauen. Er versucht sein Bestes mit der Folie. Gemeinsam entscheiden wir uns die „Mosaiktechnik“ zu versuchen. Georgs Gesicht nach zu urteilen mussten wir aber dann aufgeben – das Ergebnis war weder für ihn noch für uns wirklich zufrieden stellend. Es sah bescheiden aus. Aktion Folie – vorzeitig beendet.

Da an diesem Tag wirklich so gut wie nichts so klappt wie es von uns gewünscht ist, verziehen wir uns spät nachmittags wieder ins Bett und schlafen. Das Auto bekommt sozusagen einen „Ruheabend“.

Montag, 5. Juni 2006

Der TÜV-Termin für die Erstzulassung rückt unaufhaltsam näher. Wir sind beide nervös, haben Angst dass unser Jeep den Test nicht besteht.

Die Nebelschlussleuchte liegt noch in der Originalpackung auf dem Bett, die Handbremse muss noch einmal unter die Lupe genommen werden. Außerdem sind wir unschlüssig ob wir in die Waschanlage sollen oder nicht.

Nachdem Georg und ich die ersten Stunden damit verbringen die Nebelschlussleuchte anzuschließen, aber feststellen müssen, dass das Auto komische Schaltpläne zu haben scheint (Kontrollleuchte mal ein, mal aus, mal gar keine Reaktion zeigend, Standlicht leuchtet gleich mit, mal so mal so…) kommt nachmittags ein befreundeter Elektronikstudent vorbei. Eigentlich sollte er mit Georg die Musikanlage anschließen, aber die Nebelschlussleuchte hat Vorrang – schließlich soll sie beim TÜV funktionieren.

Früh abends ist das Wunder endlich vollbracht. Die Handbremse auch.

Ich möchte noch chinesisch essen, Georg will vorher aber noch versuchen die Windschutzscheibe herunterzuklappen wie es laut Zusatzbescheid im Typenschein möglich und auch erlaubt sein soll. Der Freund staunt genauso wie wir über diese coole Tatsache, dann schrauben wir die Scheibe wieder fest, der Freund fährt heim und wir zum Chinesen.

Es regnet. Wir wundern uns dass die Scheibenwischer in der Mittelstellung regelrecht stecken geblieben sind und sich auch manuell keinen Millimeter bewegen lassen. Die Sicherung ist ok, gut – das muss nun warten, wir haben Hunger und freuen uns auf den Chinesen.
„Es riecht komisch Georg…“ – „wie, komisch?“ „weiß nicht… findest du nicht, dass es komisch riecht?“ Die Weiterfahrt bringt neue Probleme mit sich. Mein Riechorgan hatte doch Recht, es steigt Rauch aus der Konsole auf – definitiv aus der Richtung, wo der Scheibenwischermotor eingebaut ist. „Georg es brennt….. es raucht…..“ – Ja. Wir parken beim Chinesen, packen unsren obligatorisch schon im Kofferraum befindlichen Werkzeugkasten aus, der Scheibenwischermotor ist heiß. Mehr können wir zu diesem Zeitpunkt nicht tun, wollen wir auch nicht. Wir setzen uns im Chinesenrestaurant ans Fenster, für den Fall, dass das Auto in der Zwischenzeit abfackelt.

Gefrustet darüber, dass dieses neue Problem so kurz vor dem TÜV aufgetreten ist, sitzen wir beim Essen. Angst macht sich breit wenn man an den morgigen TÜV denkt.

Sofort nach dem Essen macht man sich auf den Heimweg, aus Angst vor weiteren Rauchattacken oder sonstigem ohne Sicherung.
Die Arbeit am Scheibenwischermotor gestaltet sich als schwierig. Wir verstehen nicht ganz, warum das Ding nur dann funktioniert, wenn wir die Windschutzscheibe heruntergeklappt haben. Der Nachbar – ein Tuningexperte – kommt hinzu und behebt das Problem. Wir haben einfach nur nicht gewusst, dass dieses Teil „die Masse aus der Karosserie zieht“ – muss man eben halt auch erst mal wissen. Richtig festgeschraubt zeigt sich, dass die Scheibenwischer sehr wohl funktionieren.

Der Tag des TÃœV kann kommen.

Dienstag, 6. Juni 2006

Pünktlich um 8:00 stehen wir auf der Bahn 4 am TÜV-Gebäude. Wir sind beide sehr angespannt. Hoffen, dass alles gut geht. Ich schicke noch schnell ein Stoßgebet in den Himmel und versuche das Auto zu personalisieren und ihm klarzumachen, wie wichtig es ist, sich heute wirklich anzustrengen.

Scheinbar hat es was genützt. Wir haben einen relativ humanen TÜV-Prüfer. Es sieht alles sehr zufrieden stellend aus. Trotzdem können Georg und ich uns nicht entspannen. Nervös stehen wir in der Fahrzeughalle, die Anspannung ist uns ins Gesicht geschrieben. Dann folgt der Abgastest. Georg und ich stehen eng umschlungen neben dem Monitor und gucken uns die roten Balken an, die in die Höhe schnellen. Das erste Mal befürchte ich, dass unser Auto ernsthaft durchfallen könnte. Schließlich sehen die roten Balken wirklich beunruhigend aus,…

2 h und langer Warterei im TÜV-Büro später haben wir aber dann doch unser Gutachten. Bestanden! Der Hinweis, dass die Unterseite des Fahrzeuges aufgrund von starker Verschmutzung/Unterbodenschutz nur eingeschränkt begutachtet werden konnte, trügt unsre Freude nicht.

Den restlichen Vormittag verbringen wir in der Zulassungsstelle. Irgendwann ist aber auch das geschafft und wir feiern die Zulassung unsres „betagten“ Jeeps mit einem Mittagessen bei BurgerKing.

Leider muss ich um 17:00 wieder nach Hause fahren. Schweren Herzens lasse ich meinen Freund und das Auto, auf das ich wie eine Mutter auf ihr Kind riesig stolz bin, in Stuttgart zurück.

Während ich im Zug auf dem Weg nach Österreich sitze, geschieht etwas wunderbares. Der Jeep bekommt seine Musikanlage.




Georg und der Elektronikstudent basteln solange, bis tatsächlich Musik aus den neuen Lautsprechern dröhnt.

Abends telefoniere ich mit Georg. Die Musik dröhnt im Hintergrund.

Fest steht: wir lieben dieses Auto.

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Beitragvon zukipower » So, 11 Jun 2006, 23:32

Der ist ja neu :shock:
VW Golf GTI MK5 Pirelli

SJ413 LWG, Toyo Achsen mit ARB Lockern, Scheibenbremsen an allen Rädern, Rear Disconnect, 6.5 VTG, Warn 8274, Ramsay Heckwinde, 1.6 8V Vitara Motor..to many to list
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Beitragvon Hoizfux » So, 11 Jun 2006, 23:50

hallo
na dann noch viel spass mit dem schätzchen!!!

mfg fux
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Beitragvon susi quattro » Mo, 12 Jun 2006, 7:36

moin,

wow habs geschafft mich durchzuarbeiten :wink: , sieht ja wirklich aus wie neu!

Gruß Bernd
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Fahren ohne Scheibe

Beitragvon Jipstar410er » Mo, 12 Jun 2006, 8:29

Schöööön sauber gemacht :wink: ... zum fahren ohne Türen oder umgelegter frontscheibe braucht ihr eine Unbedenklichkeitsbescheinigung.
Dort stehen dann auch die Auflagen die eingehalten werden müssen damits kein ärger gibt...
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Beitragvon Parador » Mo, 12 Jun 2006, 9:18

der is ja echt ab werk oder! so nen suaberen und rostfreien kofferraumboden hab ich ja noch nie gesehen. schaut das das so bleibt! ;).

ah, andere Frage am Rande: Darf man Suzuki Jeep sagen? :wink:
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Beitragvon Parador » Mo, 12 Jun 2006, 9:19

@killerkirsche: ich meldmich mal bei dir nachm diplom, dann treff mer uns mal, komm ja auch ludwigsburg.
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Beitragvon madmax » Mo, 12 Jun 2006, 9:29

hallo

der sieht ja wirklich noch schön und auch ziemlich rostfrei aus :thumbsup:
das muß sich aber schleunigst ändern :!: ab damit in schwere gelände mit viel wasser und dreck :wink:
dann sieht die sach schon wieder anders aus :wink:

ich wünsche euch noch viel spaß mit damit :!:

grüße
markus
:bigsmile: Ist der Rost zu stark, Ist dein Blech zu schwach :bigsmile:
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Beitragvon Offroadgaudi » Mo, 12 Jun 2006, 9:52

so nach ner halben Stunde lesen, viel Spass damit, so sauber war meiner noch nie! Gibts sowas überhaupt?
Aber vergesst die Artgerechte Haltung nicht, is ja ein Geländewagen!! :wheel:
www.4x4paartalteam.de

Bei manchen ist der Kopf eine Sicherungskopie des Hinterns.
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Beitragvon kurt (eljot ) » Mo, 12 Jun 2006, 10:46

ein suzuki is kein jeep :twisted: sondern ein geländewagen
vw baut ja auch keine opel :lol:
trotzdem ein tolles auto hast da bekommen da kannst ja richtig stolz drauf sein
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