Ich brauchte dringend Ersatz für die steinhart gewordenen BFG - Reifen für meinen Alltags-Samurai. Alltag allerdings auf Kreta. Das größte Problem hier für die leichten Suzen ist paradoxerweise das Wasser. Das gibt es nicht nur im Winter, sondern auch im Sommer, durch undichte Bewässerungsanlagen, überlaufende Bäche oder einfach nur Wischwasser in den Dörfern (Wischwasserfallen = Seifenwasser auf heißer verstaubter Fahrbahn - aaargh!). Reine Winterreifen kommen auf Kreta nicht in Frage, Schnee oder gar Eis sind superselten, und heißer Sommerasphalt würde sie wegfressen wie nix. Reine Sommerreifen natürlich auch nicht, da man doch ob man will oder nicht immer ca. ein Drittel Gelände und Schotterpisten fährt. Ein AT also, aber einer der bitteschön auch bei nassen Strassen einigermaßen hinhaut. Und da haben viele ATs ja ihre Schwachstelle. Ich hab oft genug Piruletten gedreht, gerne auch bergauf in den Serpentinen.
Nach ein wenig Recherche im Internet habe ich mich dann für die Geolandar AT-S als besten Kompromiss entschieden. Und bin wahrlich nicht enttäuscht worden! Einziger Wehrmutstropfen: Steigender Verbrauch. Aber nicht wegen höherem Rollwiderstand, sondern einfach, weil ich nun deutlich schneller fahren kann! Mit den ollen Puschen (die so alt waren, das sie kein wirkliches Vergleichskriterium darstellen) musste ich in jeder Pfütze mit Schafspippi Angst haben, den Dreher zu machen. Mit den Geolandern sind auch auf frisch angenässten Strassen normale Kurvengeschwindigkeiten drin, ich muss keinen Stau mehr hinter mir aufbauen.
Und der Fahrkomfort! Das unglaubliche Gerumpel auf Schotterpisten hat ein Ende. Doch dieses Erlebniss hätten mir vermutlich fast alle neuen Reifen im Vergleich zu den alten steinharten präsentiert.
Aber kann er auch in wirklichem Gelände? Mit Matsch, Wasser? Er kann! Die Selbstreinigung ist besser als das Profilbild vermuten lässt, einen vom Regen verwüsteten Wirtschaftsweg, der für die Toyota-4x4-Pickups nicht mehr passierbar war, wird gelassen genommen. Die Seitenführung auch im Schlamm ist voll ok, Schweißperlen wegen des Abgrundes an der linken Wegseite konnten ausbleiben.
Wozu ich nach 3 Wochen noch nichts sagen kann - der Verschleiss. Vermutlich ist die wirklich gute Haftung bei Nässe einer relativ weichen Gummimischung zu verdanken. Nach dem kommenden Sommer werde ich mehr wissen ...
Luftdruck: Ich glaube 1,7 - 1,8 Bar stellt bei der Reifendimension 205/70-15 einen guten Kompromiss für alle Lebenslagen dar. Bei Strecken, wo ich im vorhinein weiß dass ich nur Schotter fahre, lasse ich bis auf 1,4 ab.
Ich bereue die Ausgabe von 340 Euro auf keinen Fall, ein großes Plus im Spaßfaktor ist im Preis inbegriffen. Ich glaube in Deutschland kriegt man die Reifen noch deutlich billiger. Also, wer nen AT sucht, der in mittelschwerem Gelände gut funzt aber auch auf nasser Strasse gut führt und bremst: ausprobieren!
Gruss, Frente