Wanderdüne in Marokko - MB 508 in der Wüste

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Wanderdüne in Marokko - MB 508 in der Wüste

Beitragvon gilbert » So, 24 Jul 2011, 20:22

passt jetzt zwar nicht wirklich ins Suzuki forum aber wir fahren ja auch einen SJ :)

Julia, Gilbert und die Hunde Lissa und Blondi entdecken die weiten einer
unbekannten Welt.

Tagelang kein Auto kein Mensch keine Zivilisation, wir sind mitten in
der Wüste. Kein Geräusch nur leise hört man den Wind an der Wanderdüne
rauschen.


Mit einem 40 Jahre alten Mercedes Benz 508 entdecken wir Land und Leute.
Vom Norden aus geht es der Küstenlinie folgend bis in die Westsahara bis
kurz vor die Mauretanische Grenze bis tief unter den nördlichen
Wendekreis der Sonne. Gewaltige Gegensätze prägen die Flora und Fauna.
Im Norden eher grün von Feldern gezeichnet, im mittleren Teil von hohen
Gebirgen und im Süden die Sand und Steinwüste, durchfahren wir die
verschiedenen Klimazonen.

2 Jahre Vorbereitung von Fahrzeug und Mensch fließen in die Reise ein.
Zu guter Letzt wurde 3 Monate vor Abreise entschieden, ein anderes FZ zu
benutzen. Die Wanderdüne wurde komplett neu aufgebaut und technisch
verstärkt um den Anforderrungen auf Afrikas Straßen gerecht zu werden.
Viel Stauraum für Werkzeug und Bergematerial haben wir entwickelt. Ein
Holzofen und vieles mehr musste eingebaut werden. In der Heckgarage
wartet das Beiboot eine Sportenduro für schwersten Geländeeinsatz.
Sollte das Fahrzeug wider Erwartens einmal versagen, so können wir die
menschenleere Gegend verlassen um Hilfe zu holen. An alles wurde beim
Erstellen der Packliste gedacht, fast alles. :) Sandblech, Schaufeln als
auch Seile gehören zum umfangreichen Hilfsmaterial für Notsituation.
Aber auch Kettensäge, Axt und Laptop sind an Bord. Fast täglich konnten
wir so unsere Website updaten und zeitnah Berichte und Bilder
veröffentlichen.

Das Fahrzeuge ist heckgetrieben, doch wir stellen uns der
Herausforderrung schwierigstes Terrain zu befahren. Mit viel Raffinesse
und Rallye Erfahrungen bewältigen wir die Schwierigkeiten der Strecken.
Oft bleibt die Wanderdüne im tiefen Sand stecken und muss mit Hilfe von
Sandblechen wieder flott gemacht werden.

Etliche Male senken wir den Luftdruck der Räder um die
Reifenauflagefläche zu vergrößern. So kämpfen wir uns an die
entlegensten Stellen in der Sahara Occidental und können hier ein völlig
garantiefreies und eigenverantwortliches Leben genießen. Wir überfahren
vertrocknete Salzseen und Ebenen, welche sich von Horizont zu Horizont
ausdehnen. Wir erreichen Oasen mit Palmen und heißen Quellen. Duschen
unter Schwefel-Quellen und schwimmen im warmen Atlantik.
Der Hohe Atlas lässt den Motor schwitzen, wir erreichen auf der Passhöhe
die Schneefall Grenze, fahren durch und über die Wolken. Wie
gegensätzlich hier Flora und Fauna wechselt ist unbeschreiblich, gerade
noch im Tal durch Palmenhaine gefahren und die Sonne bei 20 Grad
genossen, als wir 20 Minuten später den schneebedeckten Straßen ins
Gebirge folgen.
Insgesamt 3 Reifenschäden plagen die Düne, die felsigen
Pisten-Untergründe haben tiefe Schnitte in den Flanken hinterlassen.
Doch wir sind vorbereitet, dank Kompressor und Schlagschrauber werden
alle Probleme schnell gelöst und es kann weiter gehen auf der
abenteuerlichen Fahrt. Immer wieder verschwindet der Teer unter den
Rädern der Düne, laut Karte sollte das eigentlich Asphalt sein, doch
alle Karten lügen in dieser unentdeckten menschenleeren Gegend. Mit GPS
und Kompass navigieren wir durch die endlos scheinenden Weiten. Immer
wieder müssen Queds durchfahren werden. Der Reifendruck muss ständig
kontrolliert und den Pisteneigenschaften angepasst werden. Mancherorts
sind sensationelle 90 km/h auf unbefestigtem Untergrund möglich. Hohe
Konzentration und fehlerfreies Fahren sind gefordert. Hier fließen die
langjährigen Rallye-Erfahrungen ein, nach etlichen Afrikareisen und
Saharadurchquerungen sind wir den Anforderrungen gewappnet.
Irgendwann ist dann auch die letzte Fahrspur in den Weiten der Wüste
versandet, keine Spur zeigt einen fahrbaren Weg an. Jetzt geht's quer
Feld ein, nur das GPS zeigt eine Richtung. Wir klettern über Gebirge und
müssen steile Hänge ins Tal hinabklettern. Hier zählen jetzt die
gesammelten Erfahrungen im schweren Gelände-Einsatz. Die Wegstrecke muss
selbst gesucht werden und zum Teil mit Steinen und Schaufel ausgebessert
werden um die Düne schadlos auf die andere Seite zu bringen.

Ein unbeschreibliches Abenteuer!!! Aber seht selbst.....

viel Spaß und liebn Gruß Gilbert
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---> Der große Sport fängt da an, wo er längst aufgehört hat, gesund zu sein. Bertolt Brecht <--- sandblech.com
gilbert
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Beitragvon gilbert » Di, 11 Okt 2011, 18:59

http://www.youtube.com/user/sandblechWanderdüne Abschied

So schwer war noch kein Abschied... die Wanderdüne hat einen neuen Besitzer.

Der Transporter hat mal wieder gezaubert. :)
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