Differentialöl.

Hier kommen alle Technik Fragen und Probleme rein!
Bitte hier sachlich bleiben ...

Beitragvon skitty » Mi, 10 Nov 2010, 21:02

Beim Motor weiß ich's, deshalb die Frage.

Ich bin zur Zeit nicht daheim und hab deshalb nicht die Möglichkeit, was warm zu machen oder so. Standardwerkzeug ist vorhanden, mehr aber auch nicht. Ist eine 3/8''-Ratsche eigentlich das beste für die Schrauben zum aufmachen? Die mittlere hab ich schon beinahe rundgedreht...
An ablassen und neu auffüllen hatte ich auch schon gedacht, wollte ich mir aber ersparen falls es auch so ginge. Ich weiß nicht ob ich die untere Schraube aufbringen würde, und neu befüllen durch die Entlüftung würd ewig dauern.

Ich werds morgen nochmal probieren.
Wie lange dauert das, bis es das Lager auswäscht? Wieso ist das überhaupt schlecht fürs Lager? Das läuft doch so oder so in Öl.

Eins der Lager macht sowieso schon Geräusche, mir gehts nur darum, dass es dieses nicht frisst die nächsten 300-800 km. So viel muss ich noch fahren, bis ich die Achse ausbauen und überholen kann.

Alles bisschen blöd, ich weiß. Aber es geht nicht anders. :?
Benutzeravatar
skitty
Forumsmitglied
 
Beiträge: 2110
Registriert: Fr, 06 Jul 2007, 15:19
Wohnort: Oberpfalz

Beitragvon Kaschinski » Mi, 10 Nov 2010, 22:54

Also ohne jetzt jemandem auf den Schllips treten zu wollen:
Dass es ein Lager auswäscht, das hab ich noch nie gehört, und das ist wohl mit das blödeste was ich bei einem Ölgeschmierten Lager je gehört habe...

Also zuviel Öl im Differential führt zunächst dazu dass der Ölstand steigt, was prizipiell noch kein Problem darstellt (auf die Lebensdauer bezogen).

Interessant wird es erst wenn die Konstrukteure durch die ins Ölbad eintauchenden Zahnräder versuchen das Öl über Fangbleche an alle Schmierstellen zu leiten.
Man muß sich das so Vorstellen: Das Zahnrad läuft durchs Ölbad und nimmt auf jeder Zahnflanke eine geringe Ölmenge mit. Dieses Öl wird dann durch die Fliehkraft weggeschleudert und ggf. in Fangblechen gesammelt und von dort aus in alle erforderlichen Lagerstellen und Zahneingriffe geleitet.

Nun könnte es bei erhöhtem Ölstand passieren, Dass das Öl an der falschen Stelle abgeschleudert wird und man damit evtl. sogar Ölmangel an den Schmierstellen erzeugt...
Weiteres Problem: durch den erhöhten Ölstand kann es zu Ölverschäumung kömmen, was dazu führt, dass verschäumtes Öl andere Schmiereigenschaften hat als un verschäumtes Öl.
Außerdem: Durch den erhöhten Ölstand wird mehr Öl verwirbelt, was zusätzlich Energie kostet und damit den Getriebewirkungsgrad verschlechtert.

Folge:

Beim Einfüllen immer durch die Füllöffnug einfüllen, damit nicht zuviel Öl im Getriebe ist. Dann funktioniert die Schmierung auf jeden Fall...
Kaschinski
Forumsmitglied
 
Beiträge: 259
Registriert: Mo, 12 Mai 2008, 21:57
Wohnort: 73540 Heubach

Beitragvon Psychedelic » Mi, 10 Nov 2010, 23:01

Ist zuviel Öl im Achsgehäuse, wird es das schon irgendwann rauspressen und es kommt dadurch zum normalen Ölstand.

Ölleitbleche hab ich bis jetzt in den Samuraiachsen noch keine entdeckt.

Ausgewaschene Radlager hat man an der HA auf jeden Fall schneller als man schauen kann, wenn man viel im Schlamm spielt.

Grüße,
Psychedelic

P.S. Bei mir kam überschüßiges Öl das letzte mal am Dichtring vom Triebling rausgequollen. :lol:
Ich liebe Alles was BrumBrum macht. ;-)
Benutzeravatar
Psychedelic
Forumsmitglied
 
Beiträge: 2771
Registriert: Mo, 19 Sep 2005, 21:42
Wohnort: Mering

Beitragvon ohu » Do, 11 Nov 2010, 0:24

@Skitty: Mutter (M10 oder M12) drauflegen und mit MAG-Gerät festbrutzeln, so habe ich noch jede dieser geschissenen Innenvierkantstöpsel aufgebracht.

@Kaschinski: Warum machen sich die Achskonstrukteure dann überhaupt die Mühe, bei Vorder- und Hinterachse Differentialöl und Radlagerfett mittels Simmerringen getrennt zu halten?
Kost ja durchaus Geld, ist trotzdem bei nahezu jedem Starrachsfabrikat zu finden. :roll:
Benutzeravatar
ohu
Forumsmitglied
 
Beiträge: 4558
Registriert: So, 29 Okt 2006, 10:16
Wohnort: Bruckmühl

Beitragvon Marlo » Do, 11 Nov 2010, 0:29

ohu hat geschrieben:@Skitty: Mutter (M10 oder M12) drauflegen und mit MAG-Gerät festbrutzeln, so habe ich noch jede dieser geschissenen Innenvierkantstöpsel aufgebracht.

@Kaschinski: Warum machen sich die Achskonstrukteure dann überhaupt die Mühe, bei Vorder- und Hinterachse Differentialöl und Radlagerfett mittels Simmerringen getrennt zu halten?
Kost ja durchaus Geld, ist trotzdem bei nahezu jedem Starrachsfabrikat zu finden. :roll:

najaaa... ich denke mal, zumindest vorne, isses so einfacher, weil den Achsschenkel öldicht zu kriegen, is ziemlich aufwendig :wink:
"Das kannste schon so machen, aber dann isses halt kacke..."
Offroad Events hat geschrieben:Bitte, bitte leg sofort das Werkzeug und die Autoschlüssel weit weit weg und lang beides NIE WIEDER an !
Ich hab das Gefühl du trainierst ernsthaft für den Darwin Award 2010 :roll:
Benutzeravatar
Marlo
Moderator
 
Beiträge: 5350
Registriert: So, 15 Okt 2006, 23:22
Wohnort: Hannover
Meine Fahrzeuge: zerbombte Schraubegefederte Leiche
durchgedrehtes Lexusgelöt
rheumatischer Terrano
Kreuzfahrtschiff zu Land

Beitragvon skitty » Do, 11 Nov 2010, 0:53

Ein Schweissgerät hab ich in meiner Werkzeugkiste auch nicht. :wink:
Mal davon abgesehen dass mein Stromanschluss im zweiten Stock ist und vor dem Haus ein Rettungsweg mit Parkverbot. Nicht wirklich ideal. :roll:

Werds ablassen (falls ich die untere Schraube aufkrieg) und dann neu auffüllen. Bastel ich mir halt was, damit das Befüllen über die Entlüftung schneller geht.


ABER: Die Radlager sind vom Difföl durch Simmerringe getrennt? Das heißt, für das Lager machts keinen Unterschied ob Öl drin ist oder nicht?
Ich war halt der Meinung ich hätte das Lager durch Ölmangel kaputtgemacht und wollt nun nicht ohne Öl weiterfahren, damit sich nicht wieder bei 130 auf der Autobahn ein Lager frisst und die Hinterachse blockiert oder so.
Aber wenns eh nicht vom Ölmangel kommen kann, dann schau ich lieber doch erstmal nach, wie viel Öl da noch drin ist. Hatte mich eh gewundert, wie das sein kann. Rausgesifft hats nämlich nie wo.
Benutzeravatar
skitty
Forumsmitglied
 
Beiträge: 2110
Registriert: Fr, 06 Jul 2007, 15:19
Wohnort: Oberpfalz

Beitragvon ohu » Do, 11 Nov 2010, 9:53

@Marlo: pssscht - mach nicht meine Argumentation kaputt. :lol:

@skitty: ja, die Radlager haben eine eigene Fettfüllung, außen Simmerring gegen Dreck, innen gegens Achsöl. Gehen trotzdem recht schnell kaputt.
Benutzeravatar
ohu
Forumsmitglied
 
Beiträge: 4558
Registriert: So, 29 Okt 2006, 10:16
Wohnort: Bruckmühl

Beitragvon Marlo » Do, 11 Nov 2010, 12:44

ohu hat geschrieben:@Marlo: pssscht - mach nicht meine Argumentation kaputt. :lol:

:P

mal angenommen, man würde erst WeDi dann das Radlager auf der Antriebswelle haben, dann würde der Hebel vom Rad ne Ecke länger :wink:
:lol:
aufwendiger wäre es auch, man müsste ja irgendwie nen riesigen Wellendichtring haben, weil das Lager da durchpassen müsste :wink:

aber Semifloater is eh ne total bekloppte Lösung... aber scheinbar funktionierts ja einigermaßen... oder is zumindest so billig, dasses die Nachteile irgendwie aufwiegt... :roll:
"Das kannste schon so machen, aber dann isses halt kacke..."
Offroad Events hat geschrieben:Bitte, bitte leg sofort das Werkzeug und die Autoschlüssel weit weit weg und lang beides NIE WIEDER an !
Ich hab das Gefühl du trainierst ernsthaft für den Darwin Award 2010 :roll:
Benutzeravatar
Marlo
Moderator
 
Beiträge: 5350
Registriert: So, 15 Okt 2006, 23:22
Wohnort: Hannover
Meine Fahrzeuge: zerbombte Schraubegefederte Leiche
durchgedrehtes Lexusgelöt
rheumatischer Terrano
Kreuzfahrtschiff zu Land

Beitragvon ohu » Do, 11 Nov 2010, 16:10

Das Radlager hat doch nen Wellendichtring nach außen hin - ist halt fest mit verbaut. :wink:
Benutzeravatar
ohu
Forumsmitglied
 
Beiträge: 4558
Registriert: So, 29 Okt 2006, 10:16
Wohnort: Bruckmühl

Beitragvon Kaschinski » Do, 11 Nov 2010, 21:05

Ich glaub ich bin hier falsch verstanden worden (wahrscheinlich ist die Beschreibung zu unpräzise):

Ich habe mich hier ganz allgemein auf die Differentialgetriebe und deren Lagerung bezogen, nicht auf die Radlager... (nicht ausschließlich die Samurai Achsen)
Denn die Probleme mit zu hohem oder zu niedrigem Ölstand gelten ja auch bei Achsen bei denen Diff und Radantrieb getrennt sind und der Radantrieb über zwei gelenkige Achswellen mit zwei Homokinetischen Gelenken erfolgt (z.B. neuer Vitara)
Kaschinski
Forumsmitglied
 
Beiträge: 259
Registriert: Mo, 12 Mai 2008, 21:57
Wohnort: 73540 Heubach

VorherigeNächste

Zurück zu Technische Fragen & Probleme - Das "HILFE-Forum"

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder