Sei Dir bewusst: Der SJ/Samurai ist ein sehr einfaches Automobil! Du verzichtest auf jeglichen Luxus und selbst einfacher Komfort sucht Du vergebens. Die Technik ist einfach und überschaubar - Hilfe bei technischen Problemen erfährst Du zum größten Teil schon hier im Forum.
Zur Autogeschichte gibts einen interessanten Beitrag in Wikipedia:
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Der Samurai wird seit 1989 gebaut und löste seinerzeit den SJ413 mit einem Facelift ab. Entsprechend dem Alter und des seinerzeit mangelhaften wenn überhaupt vollzogenen Korrosionsschutzes, der keinesfalls mit dem teilweise schon übertriebenen Schutz beim 2er Golf vergleichbar wäre, stehen heute die Autos da. Rost ist ein Riesenthema, aber auch ein lösbares Problem.
Wie Rusty Nail schon sagte, wirst Du einiges an Geld in die Hand nehmen müssen, um einen Wagen zu bekommen, der noch recht gut da steht.
Alternativ mit Geduld, Zeit, Geld und etwas handwerklichem Geschick kannst Du Dir selbst einen Wagen nach Deinen Vorstellungen kreieren und selbst aufbauen.
Wo sind Problemstellen, Was beachten:
- An sämtlichen Radläufen frisst sich der Rost meist unter den Verbreiterungen durch; die Kotflügel lassen sich problemlos in Blech oder Gfk komplett austauschen; an den hinteren Radläufen wirst Du schweißen und spachteln müssen - aber auch hier gibt es fertige Schweißbleche im Handel
- Unter dem "Teppich" in den Fußräumen finden sich auch sehr gerne Durchrostungen; gerne durch Tauwasser, das unter den Kunststoffteppich gelangt oder dort vermodert
- Das Verdeck ist nicht so teuer wie beispielsweise beim 155er Golf 1 Cabrio; allerdings ist die Technik des Öffnens und vor allem des Schließens eine Fummelsarbeit...
- Der KM Stand geht bei den meisten Modellen (oder bei allen?) nur bis 99.999 km - Im Motorraum nachsehen, ob irgendwo vielleicht in Schildchen mit einem KM Stand vom Ölwechsel/Service zu finden ist und der optische Zustand der Verkäuferangabe entsprechen kann
- Fahrwerk: Wenn Du den Wagen nicht gewöhnt bist, kannst Du kaum einschätzen, in welchem Zustand sich das Fahrwerk befindet. Fast alle in Deutschland angebotenen Modelle verfügen über Blattfedern an Vorder- und Hinterachse. Nur wenige, meist in Österreich/Schweiz gehandelte Modelle verfügen über Schraubfederfahrwerke. Die Stoßdämpfer fast aller gebrauchten SJ/Samurais sind durch - aber sehr problemlos auszutauschen und von den Kosten her überschaubar
- Zubehör: Die Zubehörpalette beim SJ/Samurai ist riesig. Meist wurde ein Frontbügel, Trittbretter oder bei einigen Modellen auch ein Dachgepäckträger aus einer einfachen, vom Heck her nach vorne gebogenen Rohkonstruktion verbaut. Heute ist es schon fast üblich, das, je nach Einsatz, ein Bodylift (+50mm ca 215,-€), ein Höherlegungsfahrwerk (z.B. Trailmaster +50mm ca. 950,- €) und entsprechend größere Reifen sowie diverse Spezialitäten wie Sperre, Winde uvm eingesetzt wird
- "Grubenhuren": Achte vor allem bei der Besichtigung von unten, ob z.B. Rahmenteile wie die Aufnahmen der Karosserie verzogen sind; welchen Eindruck das Auto von unten auf Dich macht - viele Fahrzeuge haben bereits harte Geländeeinsätze hinter sich; zwar kannst Du fast alles austauschen; aber als preissenkendes Mittel (wie z.B. beim sehr harten 1er Golf) immer gern angesprochen
"mein" Fazit: Wenn Du gerne das Autofahren spürst, mit maximalen Geschwindigkeiten um die 100-120 km/h klar kommst und auf jeglichen Luxus verzichten kannst, bist Du mit dem SJ/Samurai gut bedient! Du erhälst ein kleines Offroad Wunder, das fast überall hinkommt und mit dem Du eine Menge Spaß haben kannst und wirst!!
Das ganze wird schlimmer, je mehr gleichgesinnte "Verrückte" Du hier kennenlernst....