Was machen bei zu hohen Kilometern

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Beitragvon Tom_AA » Mi, 12 Jan 2011, 17:05

Generell muss man es so sehen: Du zahlst, was Dir der Wagen wert ist!

Rechtlich steht es Dir frei, aufgrund einer "arglistigen Täuschung" vom Kaufvertrag zurückzutreten. Die arglistige Täuschung ist aufgrund der Tatsache des viel zu niedrigen KM-Standes begründet, die mindestens durch den Türaufkleber sowie den festzustellenden Verschleiss nachgewiesen werden könnten.

Das Problem: Es könnten auch gut 200 Tkm sein - ohne aber einen entsprechenden Beweis wie Aufkleber oder Wartungszettelchen aus dem Motorraum wird der Nachweis schwer...

Alternativ könnte auch der Vorbesitzer angerufen werden, und dort der KM-Stand zum damaligen Kaufvertrag erfragt werden - auch das hilft, den Preis noch weiter zu drücken, falls noch immer ein Interesse am Fahrzeug besteht.

Augenscheinlich macht der Wagen ja einen guten Eindruck - doch Rost verbirgt sich bei den SJ/Samurais oft unter den Radverbreiterungen etc.

Ich halte die rund 2.000 Eur für das Fahrzeug von SamuSantana als wirklich fairen Preis für einen Wagen, der mit Originallack auch super da steht - aber die 3.200,- € sind um ein erhebliches zu weit oben gegriffen, wenn man bedenkt, das das Auto schon mehrmals überlackiert wurde, Bastelarbeiten vorgenommen wurden (Lampenbügel) und auch die Wartungsarbeiten selbst gemacht wurden...

Was Du Dir da kaufst, halte ich für eine Wundertüte - kann gut gehen, kann aber auch nochmal soviel Geld in der Instandhaltung kosten...

Ich halte einen Betrag von rund 2.800/2.900 für angemessen - aber das ist meine Meinung...

Gruß
Tom
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Beitragvon Ochzga » Mi, 12 Jan 2011, 18:25

Hallo,
würde auch versuchen, mit diesem Vorwurf etwas Geld zurückverlangen, steht der km Stand im Kaufvertrag? Den Preis halte ich auch für zu hoch, aber da kommt es natürlich in erster Linie auf den Zustand besonders punkto Rost an.
LG
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Beitragvon Lochi » Mi, 12 Jan 2011, 19:36

Also ich seh das so, normal kannst dem Verkäufer nicht ans Bein pinkeln, sofer er dir nich AUSDRÜCKLICH gesagt hat dass er erst 77.tkm drauf hat. Es ist bekannt, dass der Kilometerzähler beim Samurai nur bis 99tkm geht. Du bist in gewisserweiße selbst schuld, wenn du dir ein Auto bei Dunkelheit anschaust, vorallem ein Samurai. Ein Auto schaut man IMMER bei Tag an.
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Beitragvon michi m. » Mi, 12 Jan 2011, 20:14

Lochi hat geschrieben:Also ich seh das so, normal kannst dem Verkäufer nicht ans Bein pinkeln, sofer er dir nich AUSDRÜCKLICH gesagt hat dass er erst 77.tkm drauf hat. Es ist bekannt, dass der Kilometerzähler beim Samurai nur bis 99tkm geht. Du bist in gewisserweiße selbst schuld, wenn du dir ein Auto bei Dunkelheit anschaust, vorallem ein Samurai. Ein Auto schaut man IMMER bei Tag an.


Die Kilometer stehen im Kaufvertrag drin! Steht eh auf der Vorderseite. :-D

Und das Zeugs mit der geraden Verzahnung verstehe ich auch nicht.
Was ist da umgebaut?
Und: Wenn schon neue Lager usw. eingebaut sind, dann ist es eh ziemlich klar, dass der Wagen deutlich mehr Kilometer drauf hat.

Stimmt wenigstens das Baujahr ganz sicher?
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Beitragvon Tom_AA » Mi, 12 Jan 2011, 20:31

Man kann dem Verkäufer, und dabei ist es belanglos, ob es sich um einen Privatmann oder einen gewerblichen Händler handelt, sehr wohl "ans Bein pissen", denn es handelt sich hier sehr wohl um eine arglistige Täuschung...

Auf der anderen Seite, würde ich als Anwalt den Verkäufer vertreten müssen, wäre meine Strategie, das die tatsächliche Laufleistung im Verkaufsgespräch mehrfach genannt wurde und im Kaufvertrag der wirklich angezeigte, nämlich 5stellige Tachowert eingetragen wurde und nicht die tatsächliche Laufleistung. Das ganze stünde natürlich etwas wackelig und müsste selbstbewusst vorgetragen werden :)

Der beste Rat wäre wahrscheinlich der Besuch eines Anwalts, was Dich bei einer Rs-Versicherung auch keinen Cent kosten würde.

Ansonsten sind noch einige SJ-Fahrer im Siegburger Raum oder vielleicht auch eine Suzuki Werkstatt, die sich mal Deinen Wagen ansehen könnten...

Ob der Wagen am helligten Tag oder in der Nacht betrachtet wurde, ist uninteressant während einer Verhandlung - ungeschickt ist's in der Tat :)

Ist im Kaufvertrag die Sachmangelhaftung ausgeklammert durch einen Vermerk "Bastlerfahrzeug" oder "Kauf wie gesehen"? Sonst hättest Du durchaus sogar noch eine Chance, entstehende Instandsetzungskosten über den Verkäufer abzurechnen.


Baujahr, Fahrgestellnummer etc. sind im Brief eingetragen - da wird wohl kaum manipuliert sein. Die Fahrgestellnummer kannst Du im rechten Beifahrerfußraum auf einer Plakette oder direkt am Rahmen am rechten Vorderrad überprüfen!
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Beitragvon os-windeck » Mi, 12 Jan 2011, 23:05

Hallo,
sich einen solchen Wagen im dunkeln anzuschauen ist in der Tat etwas unglücklich. DAs Kfz ist unter Ausschluss der Sachmängelhaftung verkauft worden, deshalb wird das wohl nichts mit Instandsetzung. Ärgerlich ist halt nur dass wir ein Auto mit geringer Kilometerleistung gesucht haben und nun eines mit 100.000 mehr auf dem Buckel hier stehen haben, dummerweise natürlicha auch schon angemeldet. Der Verkäufer hat mir angeboten das Fahrzeug zurückzunehmen, nur habe ich die Befürchtung, dass er Mängel suchen wird die angeblich durch mich entstanden sind um somit den Rückzahlungspreis drücken zu können. Seine Frau hat am Telefon im Hintergrund sehr wild und laut dazwischengeredet. Er sagt, er habe nun das Geld in ein neues Auto investiert und müsse erst Geld auftreiben. Er möchte sich morgen wieder bei mir melden. Habe kein Interesse dort hinzufahren und dann dort weiter zu diskutieren.
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Beitragvon Lochi » Mi, 12 Jan 2011, 23:06

Das es im Kaufvertrag steht hab ich überlesen, sorry.
Ja dann ist es natürlich klar.
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Beitragvon os-windeck » Mi, 12 Jan 2011, 23:12

Sollte jemand Interesse an dem Auto haben bitte melden!!! Mit Preisvorstellung. Achso, in der Windschutzscheibe ist ein wohl reparierter kleiner Steinschlag.
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Beitragvon Tom_AA » Mi, 12 Jan 2011, 23:18

Auf eine Klage wird es kaum jemand ankommen lassen wollen - also lass Dich auf einen Teil der Rückzahlung ein; Marktwert für einen 98er Samurai mit der KM Leistung liegt laut einschlägiger Seiten bei rund 2.800 €.

Versuch durch geschickte Argumentation (eventuelle Einrechnung der Dir bereits entstandenen Kosten wie Überführung, Kurzzeitkennzeichen, Wegstrecken zur Zulassungsstelle etc) den Kaufpreis auf das Niveau zu reduzieren.

Hinzu kämen etwaige Anwaltskosten usw. - wenn er bereits jetzt schon einlenkt; unabhängig seiner lauten und oftmals ahnungslosen Frau :) wird er sich darauf einlassen.

Falls er nicht (mehr) flüssig sein sollte, biete ihm eine Ratenzahlung an - das tut Dir und ihm dann nicht so arg weh und ist auch ein Zeichen Deines guten Willens. Halte die Raten aber im Rahmen - er soll ja kein Haus abzahlen :)

Viel Glück!

PS: Ich würd den Wagen jetzt auch behalten - ob er jetzt 77 oder 177 Tkm runter hat; vorher hat er Euch auch gefallen :) Beim Gebrauchtwagenkauf steckste nicht drinnen - kann gut gehen, kann Dir aber auch morgen absterben... Und ein Polster für Wartung etc. haste dann auch; hätte der Wagen nur 77 gelaufen kannst Du auch nicht wirklich sicher sein!
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Beitragvon joh » Do, 13 Jan 2011, 21:37

Hast Du ne Rechtschutzversicherung?
Wenn ja einfach mit einen Anwalt drohen!
Hilft meist, zumal ja im Vertrag ausdrücklich 77.000 KM drinstehen. :evil:
Das ist schlichtweg betrug :!:

Ansonsten so wie die Vorschreiber meinten, einen Preisnachlass aushandeln.

Würde das Fahrzeug aber vorher genau unter die Lupe nehmen.

Viel Glück

Joh
nix mach wo nix is :suzuki:
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