Welches Motoröl im kalten Finnland?

Hier kommen alle Technik Fragen und Probleme rein!
Bitte hier sachlich bleiben ...

Beitragvon Toxic » Di, 19 Nov 2013, 21:51

Nein, da prallen KEINE FRONTEN aufeinander, sondern aktuelle und nicht mehr ganz so aktuelle Informationen (sorry, Baloo)
Das, was Benny hier schreibt, ist absolut korrekt! In jeder Hinsicht...
(klar, vereinfacht, aber trotzdem richtig!!!)

BennyL hat geschrieben:Die Freigaben für den Samurai / SJ sind aus den 80ern, für Öle der 80er Jahre. Mittlewrweile sind wir da weit von weg...

Ich fasse mich mal ganz kurz und schreibe in einfachsten Worten: Bei der Ölviskosität ist die vordere Zahl die Viskosität für kalt, die hintere für warm.

Ein 15W40 ist kalt zäh, warm "40" dünnflüssig. Ein 0W40 ist kalt viel weniger zäh, warm ebenfalls "40" dünnflüssig.

Ein 0W40 ist nie (im Maximum gesehen) dünner als ein 15W40, nur eben kalt nicht zäh wie Honig.

Je kälter es draußen ist, desto besser ist ein Öl mit kleinerer vorderer Zahl. Ob es dann nun am Ende ne 30 oder 40 hat ist eigentlich egal, da beides von Suzuki freigegeben ist.

Ein gutes vollsynthetisches Öl ist bei sehr hohen Temperaturen wesentlich stabiler was die Viskosität und den Schmierfilm angeht wie ein simples Mineralöl. Hier kann es über 120 Grad ganz schnell mal dünn wie Wasser werden und somit für Probleme sorgen. Aber das ist bei normaler Nutzung eher reine Theorie.

Problematisch ist eventuell die gute Reinigungswirkung der synthetischen Öle, gerade in Motoren die ewig mit Mineralöl oder teilsynthetik ÖL gefahren wurden. Hier können sich kleine Kanäle oder der Filter zusetzen.

Hier noch bewegte Bilder die die verschiedenen Viskositäten von 0w bis 15w bei -22Grad veranschaulichen.....
http://www.youtube.com/watch?v=cL6uMHqSSJ4



Man kann aus der Ölthematik ein ähnliches Geschiß machen wie bei Winden, Batterien oder Gleitgelmarken...Aber im Endeffekt fahren wir alle nur olle Bauernmotore, die mit einem Minimum an Pflege und Wartung auskommen und keine hochgezüchteten Renntriebwerke, die bei jedem Wetterumschwung neu abgestimmt werden müssen, also:

druff jeschissen 8)

Gruß,
Andreas
"Es ist ein dreckiges Hobby, aber irgendwer muss es ja machen!"
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Beitragvon Baloo » Mi, 20 Nov 2013, 8:01

wer meine Postings gelesen hat wird auch gelesen haben das ich nie geschrieben habe.... "niemals so ein Öl benutzen"
sondern das es meines Wissens nicht gut ist....
ausserdem geht es hier um Witteröl in Finnland....
und ich glaube nicht das einer von denen die hier gepostet haben
(incl. 99% aller KFZ Mechaniker in Deutschland/Österreich und der Schweiz)
ausser Suomi 74 überhaupt Erfahrungen mit den Temperaturen
in Finnland hat....
ich übrigens auch nicht......
deswegen habe ich auch geschrieben.....
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 "Ich kann Dir dazu nur sagen das die Suzuki Motoren für Mineralische und Teilsyntetische Öle gebaut worden sind.... 15W40 oder 10W40
und für nix anderes..... mit diesen Ölen kommt der Suzuki Motor bestens zurecht. Teure Syntetische Öle sind rausgeschmissenes Geld "


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naja..... wie das bei -40° aussieht kann Dir hier bestimmt kaum einer sagen.... ich auch nicht..... nimm auf jeden fall ein Teilsynt. Öl....
und frag doch mal bei den Leuten bei Euch in Finnland,
die ältere Autos fahren, was die für ein Öl fahren.....
auf jeden fall wird die Suze schnell warm .... und so auch das Öl...


ausserdem wärmt Er seinen Motor vor....
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Meine Suzi hat eine DEFA Motorvorwärmung , sprich das Kühlwasser wird erwärmt und somit auch der Motor.


und deswegen kann Er auch das ganz Normale von Suzuki vorgeschriebene Öl benutzen.....

Was Er letztendlich macht ist eh' seine sache.....
Gruß
Baloo
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es hilft ungemein wenn man weiß worum es geht.....
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Temperatur

Beitragvon Ruedi1952 » Mi, 20 Nov 2013, 12:27

BennyL hat es hervorragend erklärt und genauso ist es.

Ich kann euch aus eigener Erfahrung sagen wie es bei den tiefen Temperaturen ist.
Mit einem VW Passat waren wir in Pecs bei - 38 Grad.
Am nächsten morgen totaler Ausfall aller Digitalinstrumente. Der Anlasser drehte den Motor sehr müde durch aber die Drehzahl reichte nicht zum anspringen. Verwendetes Motoröl 10W40 original VW Serviceeinfüllung.
Wir wurden in eine Werkstatt geschleppt, die Ölwanne mit einem Heizlüfter angewärmt und das Auto sprang dann an.
Die Werkstatt ließ das Öl raus machte ein 0W40 rein und wir hatten die ganze Woche kein Problem mehr, wenn auch mühselig aber der Passat sprang immer an.
Nach einer gewissen Zeit wenn der Innenraum warm wurde gingen auch die Digitalanzeigen wieder.

Zwei Jahre später war wir mit meiner Toyota Carina in Pecs im Sommer bei 42 Grad.
Auf der hinfahrt kurz vor Pecs fing der Motor das klingeln an, Kühlwassertemperatur ok. Pecs besichtigt abends losgefahren wie es kühler wurde wieder alles OK. Da war das 10W40 ATU Ölwechsel nach 7000lm am ende und die Carina hatte einen Ölkühler.

Das mit der Reinigung bei dem Syhntöl sehe ich nicht so dramatisch bei unserem Samu ist ja der Ölverbrauch sogar zurückgegangen.
Ich kann mich bei dem verkokten Motor nur nicht zu einer Motorreinigung überwinden habe da befürchtungen wenn da große Brocken gelöst werden und was verstopfen.
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Beitragvon Psychedelic » Do, 21 Nov 2013, 9:49

Hallo,
immer fleißig regelmäßig das Öl wechseln ! Lieber einmal zuviel als zu wenig.

Für die extrem kalten Temperaturen von dauerhaft -20 Grad und tiefer, würde ich mal testweise zu einem 5W40 oder sogar 0W40 greifen.
Gerade beim Kaltstart tut er sich dann leichter.
Jedoch würde ich das Öl im Sommer dann wieder raus schmeißen, da es dafür zu dünnflüssig ist.

Oberste Regel bei so kalten Temperaturen ist, beim Kaltstart nicht gleich loßbrausen, sondern erstmal 1-2 Min im Standgas laufen lassen. Dauert ziemlich lange, bis die Ölpumpe den Honig aus der Ölwanne schlürft.

Noch etwas zu den Verunreinigungen in den Motoren..... wenn sich da ein bischen was lösen sollte, wird das in die Ölwanne geschwemmt. Sollte so ein Schmodder angesaugt werden, zerkleinert ihn die Ölpumpe gnadenlos und der Brei bleibt dann im Ölfilter hängen.
Ob Teilsynthetik oder Vollsynthetik, die meißten heutigen Öle sind wieder Teilsynthetik (Cracköl), da die Herstellung inzwischen so gut geworden ist.
Alles Andere als ein 10W40 Öl ist bei den Susemotoren rausgeschmissenes Geld, oder von der Viskosität her das falsche Öl.

Gab ja schonmal Einige Leute die meinten, das sie wegen ihrer "sportlichen Fahrweise" ein 10W60 Öl benötigen :aiwebs_001 ...... das ist absoluter Quark! Das mag bei einem S65B40 Motor von BMW sinnvoll sein, da dort durch die hohe Verdichtung von 12:1 und hohen Drehzahlen bsi 8400 Umdrehungen, Drück von über 900Bar in den Lagerschalen keine Seltenheit sind. Da würde es ein 40er Öl gnadenloß rauspressen und es kommt zum Schmierfilmabriss (Verschleiß). Judd läßt seine Variante des Motors sogar bis 9000 Umdrehungen orgeln. :twisted:
Ich liebe Alles was BrumBrum macht. ;-)
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Beitragvon Suomi74 » Do, 21 Nov 2013, 18:56

Psychedelic hat geschrieben:Hallo,
immer fleißig regelmäßig das Öl wechseln ! Lieber einmal zuviel als zu wenig.

Für die extrem kalten Temperaturen von dauerhaft -20 Grad und tiefer, würde ich mal testweise zu einem 5W40 oder sogar 0W40 greifen.
Gerade beim Kaltstart tut er sich dann leichter.
Jedoch würde ich das Öl im Sommer dann wieder raus schmeißen, da es dafür zu dünnflüssig ist.


Genau das ist auch mein Plan. :-D
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Beitragvon BennyL » Do, 21 Nov 2013, 20:47

Ein 0W40 ist im Sommer oder einfach generell bei erreichter Öltemperatur genau so dünn wie ein 15W40. Nur eben kalt nicht so zäh... :wink:
Wenns gerade fertig ist, gehts kaputt...
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