Symptom - Achse undicht
- in den Felgen(innen) findest Du eine ölige Emulsion aus Dreck, Fett und Öl
- Wenn Du im Umkreis von ca. 1m neben dem Vorderreifen stehst riechst Du schon diese Eindeutige GL5(Hypoid-Öl)-Note die ist markant.
- wenn Du die Innenseite vom Reifen abtastet, findest Du kurz nach einer Fahrt strahlenförmige nach aussen verlaufende Ölstreifen, wenn das Öl etwas Zeit zum Trocknen hatte dann fühlt sich das Gummi sehr viel griffiger an, wie ein Radiergummi
Ursache(n)
Bei dem Symptom gibt es
zwei 3/4 mögliche Ursachen und noch mehr Auslöser
a.) Wellendichtring defekt, im Prinzip ja die naheliegenste Ursache, lange Standzeit verharztes Öl, Gleitfläche klebt an Dichtfläche, bei erster Bewegung wird ein Teil der Dichtung beschädigt
b.) die Gleitfläche der Antriebsachse ist z.B. durch Mangelschmierung verschlissen und nicht mehr glatt.
c.) die Gleitfläche der Antriebsachse ist durch normalen Verschleiß untermaßig geworden, Lösung ist ein übermaßiger Dichtring, den hat z.B. gew24 auch im Angebot
d.) Achsschenkellager
Das (d.) hatte hier im Forum auch jemand schon geschrieben, und die Erkenntnis ist also nicht auf meinem Mist gewachsen, weiß nur nicht mehr wer es geschrieben hat.
Die Erklärung war eine solches Lager führt dazu,
dass die Achse ebenfalls nicht mehr richtig geführt wird und dadurch der Dichtring nichtmehr zu allen Seiten abdichten kann.
Die Geschichte meiner undichten Achse
Ich dachte nämlich auch erst - als ich den Salat erst roch und dann sah - es ist nur der Wellendichtring. Da ich aber sowieso die Radlager machen wollte, hab ich mir ein ein Rund-Um-Sorglos Dicht-und-Lager-Set geholt.
Beim Zerlegen zeigte sich dann:
1.) Gleitbereich auf der Antriebsachse mit dem Gleichlaufgelenk untersucht (Ergebnis: zart wie ein Baby-Popo, Gleitbereich überprüft, Spiel des Birfields vorhanden aber nur 50% von der max. zul. Abweichung aus dem Werkstatthandbuch) Rundheit des Bereichs keine Abweichung mit Messschieber zu messen, Mikrometerschraube hab ich leider noch nicht in
der Ausstattung
2.) Wellendichtring, Gleitflächen hatten keine Aus oder Einrisse,
beim Vergleich gegen einen separat gekauften neuen, fand sich auch nichts ungewöhnliches, konnte das noch überprüfen, da ich den mit einem Gleithammer+Auszieher ohne Beschädigung gezogen habe.
Ganz nebenbei: sehr schönes Werkzeug
3.) Lenkkopflager untersucht, gefreut das das obere noch richtig gut aussah, und ernüchtert als das Untere deutliche sog. "Stillstandsmarken"
aufwieß, die Wälzkörper hatten sich in den Aussenring eingegraben. (Schwingverschleiß - gross slip)
Den Käfig hab ich nicht extra runter geholt um mir auchnoch die Schäden am Innenring anzuschauen.
Ich schließe daraus, dass bei meiner Achse das Lenkkopflager der Auslöser war und nicht der Wellendichtring,
Denn jetzt ist die Achse dicht, das Setup hat schon wieder ca. 500km
gesehen und wird optisch Zustandsüberwacht.
Hinweis:
Birfieldgelenk, das Hypoidöl verändert die Eigenschaften vom Fett,
deshalb habe ich nicht einfach neues Fett ins Gelenkgebracht sondern,
das Gelenk mit Bremsenreiniger(einer mit viel Naphta/Benzin und weniger Aceton) sauber gemacht. Dann das Gelenk mit frischem Fett
befüllt, also immer geknickt und in die Hohlräume Fett reingedrückt bis nichts mehr rein ging.