Sicherung FI / Kriechstrom 0,5A

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Sicherung FI / Kriechstrom 0,5A

Beitragvon Jack » Do, 05 Mär 2020, 13:34

Hallo Leute,

ich habe seit kurzem das Problem, dass es mir nach längerer Standzeit die Batterie leerzieht.

Wenn ich den Pluspol abklemme und bei ausgeschalteter Zündung ein Amperemeter zwischen Pol und Polklemme halte, fließen da ca. 0,5 A.

Ich habe dann mal der Reihe nach alle Sicherungen gezogen.

Wenn ich die ganz rechte obere Sicherung im Sicherungskasten ziehe (Bezeichnung FI), sinkt dieser Strom langsam ab, es sieht so aus als ob sich da irgendein Kondensator langsam entlädt. Halte ich den Pluspol an die kurz Polklemme und messe dann wieder bei abgetrenntem Kabel, ist der Strom bei abgezogener Sicherung 0 A.

Welchen Stromkreis sichert die Sicherung mit der Bezeichnung FI ab?
Wo kann ich nach den 0,5 A suchen?

Leider habe ich in keinem WHB etwas über die Sicherung FI gefunden

Hier noch ein Bild vom Sicherungskasten:

Bild

Der Kabelbaum ist aus einem 92er Samurai

Update:

Die Sicherung scheint für das Steuergerät zu sein, mit abgezogener Sicherung läuft der Motor nicht an, die Relais beim Steuergerät klicken nicht, wenn man die Zündung einschaltet. Ich habe gerade mal mein Ersatz-Steuergerät eingebaut. der Kriechstrom ist aber nach wie vor vorhanden.
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Re: Sicherung FI / Kriechstrom 0,5A

Beitragvon ohu » Do, 05 Mär 2020, 16:45

"FI" steht für "Fuel Injection" - also das Steuergerät passt schon mal.
Wobei du einen nicht typischen Sicherungskasten hast, die deutschen Samurais haben die Sicherung für die Einspritzanlage oben drüber und keinen Steckplatz zur Diagnose - deswegen siehts in den WHBs anders aus.

Habe also leider auch keinen passenden Schaltplan.
Würde an deiner Stelle zunächst die Relaisstecker abziehen, wenn der Kriechstrom weiter besteht, die Stecker vom Steuergerät ziehen, und dann in die entsprechende Richtung suchen. Nach meinem Verständnis ist das Steuergerät eigentlich bei abgeschalteter Zündung komplett stromlos und sollte garnichts ziehen können.
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Re: Sicherung FI / Kriechstrom 0,5A

Beitragvon Jack » Do, 05 Mär 2020, 21:42

Hallo ohu,

danke für den kompetenten Tip. Das mit den Relais und den Steckverbindungen am Steuergerät werde ich morgen mal testen.

Die Fahrgestellnummer von dem Auto, aus dem der Kabelbaum stammt, fängt mit VSESj500V00 an. Das müsste doch dann eigentlich ein Spanier sein, oder?? Erstzulassung war November 1996, nicht wie oben erwähnt 1992.

Der Kabelbaum hat 12 Sicherungen. Der vorletzte Steckplatz in der 2. Reihe hat keine Klemmen, der letzte Steckplatz ist für die Diagnose.

Steckt man da dann eine Sicherung rein, um die Fehlermeldungen auszublinken??

Der Sicherungskasten sieht so aus:

Bild

Hat jemand einen Schaltplan für das Auto?
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Re: Sicherung FI / Kriechstrom 0,5A

Beitragvon ohu » Do, 05 Mär 2020, 22:53

Jack hat geschrieben:
Steckt man da dann eine Sicherung rein, um die Fehlermeldungen auszublinken??


So in der Art hab ichs mal irgendwo in irgendeinem WHB gelesen. :^o
Selbst hatte ich diese Variante nie in den Händen, darum vermute ich nur, dass das dann so gehen würde.
Hab zwischendurch mal nachsehen können, das Steuergerät bekommt auch Dauerplus von der Batterie, auch bei Zündung aus. Kann also auch irgendwas doofes am Steuergerät / an einem Sensor dahinter sein. Wenn du die Stecker vom Steuergerät ziehst und kein Strom mehr gezogen wird, gibt es wohl sehr viele Ursachen.
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Re: Sicherung FI / Kriechstrom 0,5A

Beitragvon harm820 » Fr, 06 Mär 2020, 8:54

Hallo

Nur mal als Ãœberlegung und zur Diskussion freigegeben:
Das Steuergerät muss sich ja gewisse Einstellungen/Werte merken. Dazu ist bestimmt irgendwo im Steuergerät eine Batterie/Kondensator als Stromversorgung verbaut.
Dieses Bauteil stellt sicher, dass bei Ausgeschalteter Zündung die Einstellungen nicht verloren gehen.
Wenn nun dieses Teil Kaputt ist, könnte es sein das die "Lebenserhaltung" von der Fahrzeugbatterie sichergestellt wird?
Meine Überlegung geht in die Richtung: interner Speicher im Steuergerät voll - kein Strom von der Batterie nötig. Bauteil im Steuergerät defekt - keine Meldung es wird kein Strom mehr von der Batterie benötigt also wird immer mehr Strom gezogen.
Was mich an meiner Überlegung zweifeln lässt "wahren die damals schon so schlau"

Ich gebs einfach mal als Diskussionsgrundlage frei. Vielleicht hat ja jemand Ahnung.

Gruß Robert
"Im Rallyesport wurde meine Vermutung bestätigt, dass ein Auto mit zwei angetriebenen Rädern nur eine Notlösung ist."
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Re: Sicherung FI / Kriechstrom 0,5A

Beitragvon ohu » Fr, 06 Mär 2020, 10:17

Das Steuergerät hat noch keine selbstlerndenden Eigenschaften und damit keinen Datenspeicher.
Kann trotzdem gut sein, dass ein Bauteil im Steuergerät gestorben ist. Oder irgendwas im Kabelbaum.
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Re: Sicherung FI / Kriechstrom 0,5A

Beitragvon Jack » Fr, 06 Mär 2020, 12:14

Ich habe gerade mal folgende Tests gemacht:

Relais 1 abgezogen: keine Reaktion
Relais 2 abgezogen: keine Reaktion
die breitere Steckverbindung abgezogen: keine Reaktion
die schmälere Steckverbindung abgezogen: Der Strom geht langsam gegen 0, wenn man den + Pol der Batterie kurz anklemmt und dann wieder abklemmt, ist der Strom 0

Bild

Einen Schaden am Steuergerät kann ich mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit ausschließen, weil der gleiche Fehler bei zwei verschiedenen Steuergeräten auftritt.

Das Steuergerät ist ein 33920-80CG0.

Zusätzlich habe ich noch folgendes getestet:

Beide Steckverbindungen abgezogen. Batterie ist abgeklemmt. Ca. 5 Minuten gewartet. Amperemeter zwischen +Pol der Batterie und Polklemme + gehalten. Es fließt zunächst ein Strom ca. 0,4 A der dann langsam gegen 0 geht.

Das ganze hat demnach nichts mit dem Steuergerät zu tun.
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Re: Sicherung FI / Kriechstrom 0,5A

Beitragvon Schnebi » Fr, 06 Mär 2020, 12:28

Meine Idee wäre vielleicht das Zündschloss...

Läuft da nicht alles an Strom drüber?
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Re: Sicherung FI / Kriechstrom 0,5A

Beitragvon Jack » Fr, 06 Mär 2020, 13:21

Ich muss jetzt mal komplett zurückrudern.

Gerade habe ich mal den Messbereich des Amperemeters von A auf mA umgeschalten. Die unerklärlichen Messwerte werden jetzt nicht mehr angezeigt. Es fließen 1,4 mA, wenn die Sicherung für das Steuergerät drin ist, bzw. wenn das Steuergerät eingesteckt ist.

Ich glaube ich besorge mir mal noch ein anderes Messgerät, aber vielleicht ist dieser Wert ja auch normal.

Den "Stromdieb" habe inzwischen auch gefunden. Bei all meinen Messungen war die Seilwinde nicht angeschlossen. Wenn ich die mit an die Polklemme hänge, fließen ca. 11 mA.

Erstmal Entschuldigung für meine irreführenden Angaben und herzlichen Dank eure Unterstützung.
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