von samusuzi » Do, 20 Mär 2008, 18:51
...ich denke mal, dass es schwer sein wird hier allgemein zu sagen "gute" oder "schlechte" Qualität. Eigentlich gibt es 4 mögliche Fehlerursachen:
1) Feuchtigkeit und dadurch hervorgerufene Korossion
2) altersbedingt defekt gewordenen Bauteile (hier sind eigentlich hauptsächlich Kondensatoren betroffen)
3) "kalte" Lötstellen
4) Überspannungsschäden
zu 1):
Von Korossionsschäden ist eigentlich jede Elektronik im Auto früher oder später einmal betroffen. Das sind die unangenehmsten Schäden, weil eigentlich nicht vernünftig reparierbar. Da kann's schon mal vorkommen, daß ganze Leiterbahnen wegkorodieren und dann mit Drähten wiederhergestellt werden müssen.
So ein Schaden ist zwar oft noch reparierbar, kann aber bei stark fortgeschrittener Korossion sehr bald an einer anderen Stelle der Elektronik wieder auftreten.
zu 2): Eigentlich ein ganz angenehmer Schaden, weil hier einfach die betroffenen Kondensatoren getauscht werden. Wenn sonst keine angefangenen Feuchtigkeitsschäden vorliegen dann noch einfach einen Schutzlack auftragen und die Elektronik ist wieder wie neu und sollte auch wieder lange halten
zu 3): "kalte" Lötstellen oder Bauteile, die sich einfach aufgrund von Vibrationen mit der Zeit locker gebeutelt haben: Hier gilt das Gleiche wie für 2. Wenn sonst keine Feuchtigkeitsschäden vorhanden sind, dann einfach und dauerhaft zu reparieren
zu 4): relativ unangenehm, da die Funktion unter Umständen relativ schnell wieder hergestellt werden kann, dies jedoch noch lange Nichts über die zukünftige Lebenserwartung aussagt. Es können durchaus auch noch andere Bauteile bereits "angeknackst" sein, die dann bei weiterem Betrieb der Elektronik unter Umständen sehr schnell "sterben" können und zu einem erneutem Ausfall führen.
Wenn eine Firma seriös arbeitet, dürfte sie reparierte Feuchtigkeitsschäden eigentlich gar nicht mehr verkaufen.
Überspannungsschäden (z.B. durch unsachgemäße Schweißarbeiten) nur dann, wenn wirklich großzügig Bauteile getauscht wurden und intensiv getestet wurde - am Besten auch mittels Langzeittest und Prüfplatz. Ich glaube aber kaum, dass irgendeine Reparaturfirma die Möglichkeiten hat, eine Steuerelektronik komplett durchzutesten, da dies eigentlich einen kompletten, softwareunterstützen Prüfarbeitsplatz voraussetzt.
Um eine dauerhafte Funktion sicher zu stellen, können also eigentlich nur reparierte Leiterplatten aus Punkt 2 und Punkt 3 verkauft werden.
2 Jahre Gewährleistung sind zwar gut und schön, sagen aber eigentlich nur aus, dass die Elektronik zum Zeitpunkt der Auslieferung mängelfrei war.
Seriös wären z.B. 3 Monate Garantie. Viel länger wird auch kaum eine Firma eine Garantie auf ein repariertes Gerät geben...
lg Michael