Hallo liebe Suzi-Gemeinde!
Nachdem ich hier schon seit geraumer Zeit als "stiller" Mitleser unterwegs bin, ist es wohl nun an der Zeit mich zu outen damit ihr auch wisst, wer hier versucht von eurem überaus beträchtlichen und beindruckenden Fundus an Fachwissen sowie dem angehäuften Erfahrungsschatz zu partizipieren.
Ich bin 34 Jahre, habe meine Home-Base im idyllischen und gleichwohl rauen Harz, genauer im Südharz (Stolberg-Harzgerode-Quedlinburg). Inzwischen lebe ich in Hildesheim/ Niedersachsen. Aus den anfänglich geplanten 4 Jahren für das Studium des Holzingenieurswesen an der dort ansässigen FH sind inzwischen fast 13 Jahre geworden, was nicht heißen soll, dass ich versuche den Zeitraum zwischen Studium und Rente möglichst kurz zu halten. Vielmehr arbeite ich seit Beendigung von selbigem in der Logistikabteilung eines örtlichen Fachgroßhandels.
Erstmals infiziert mit akuter Samuraititis habe ich mich im Alter von etwa 14-15 Jahren. Zu dieser Zeit lief in der Schule eine Projektwoche, genauer gesagt, wurde diese im Wald abgehalten. Das hierfür benötigte Equipment wurde jeden Tag in der Frühe von unserem Geschichtslehrer standesgemäß mit seinem SJ Samurai Cabrio vor Ort befördert. Auf einer dieser Fahrten war ich dann als Sozius eingeteilt...wo es dann passiert ist. Genau an diesem Tag wurde die Liebe zur Suzie entfacht und ich wusste welches mein erstes Auto werden sollte. Fortan hieß es jede erarbeitete und geschenkte Mark zu sparen, es wurden alle Informationen zu dem Auto zusammengetragen (was sich im Prä-Internetzeitalter durchaus beschwerlicher darstellt als heute), um dann fast täglich in den diversen Prospekten, Artikeln und was ich noch alles in die Finger bekommen konnte, zu blättern, stöbern, und um über das dort gezeigte und geschrieben zu staunen. Natürlich wurde auch jede sich bietende Gelegenheit genutzt, um ein Exemplar des Objekts der Begierde aus der Nähe zu bestaunen und ausgiebig zu inspizieren. Vermutlich wurde ich mehr als nur einmal von Passanten argwöhnisch beäugt und für ein Autokidnapper gehalten, wenn ich auf dem Parkplatz vor dem Supermarkt in einen dort geparkten Samurai förmlich reingekrochen bin und der Genosse Waidmann hat sicherlich auch des Öfteren den Repetierer in Anschlag gebracht, wenn ich mir an seiner, in der Rückegasse abgestellten Suzie die Nase blattgedrückt habe. An dieser Stelle auch nochmal vielen Dank an das Suzuki Autohaus Gremmer für die unzähligen Prospekte, die ich dort abgezogen habe und die Geduld, die von dem Verkaufsteam um Herrn Gremmer und seine Frau aufgebracht wurde, wenn ich mal wieder und vermutlich den halben Tag den Showroom belagert und die Ausstellungsfahrzeuge in beschlag genommen habe.
Auf jeden Fall war die Inkubationszeit längst überschritten und ich absolut und auch sehr zum Unwillen meines Umfeldes, insbesondere meiner Eltern nicht mehr davon zu therapieren. Denn Mitte der 90´er Jahre und somit noch um einiges vor SUV, SAV und Co. waren das doch Autos für Förster und Waldarbeiter, aber nicht für "normale" Leute (O-Ton, meine Mutter).
Nichtsdestotrotz und entgegen allen Widerständen hatte ich Normalo (in Anbetracht des grad Geschriebenen keimt der Gedanke, vlt bin ich ja doch anders als andere Menschen, die der Norm entsprechen) noch vor dem 18.ten Geburtstag endlich mein eigenes Samurai Cabrio in der elterlichen Hofeinfahrt stehen. Ein 92´er Jahrgang in Metallic Schwarz, weißes Softtop und damals gab es so was in der Tat noch....ohne Rost! Natürlich war die Zeit bis zur offiziellen Erteilung der Startfreigabe durch die Rennleitung noch quälend lang und unerträglich und das tägliche Probesitzen in der Garage war auch keine wirkliche Erfüllung. Also ging es regelmäßig und in Begleitung von sachkundigem Fahrpersonal auf dem Co-Pilotenplatz durch die heimische Flora und Fauna. Das so erschlossene Terrain wurde selbstverständlich auch nach dem Erwerb der rosa Pappe in ausgiebigen Streifenfahrten und innerhalb kürzester Zeitabstände weiter in Augenschein genommen. Nach sommerlichen Open-Air-Genüssen und winterlichem Fahrspaß auf und abseits der Bitumenbahn fiel mein Samurai im ersten Monat des neuen Milleniums einem T3-Bus zum Opfer. Die Diagnose lautete wirtschaftlicher Totalschaden nach Kaltverformung des vorderen Rahmenquerträgers. Einziger, wenn auch nur ein eher geringer Trost: Es war immerhin ein standesgemäßes Ableben auf einem tief verschneiten und vereisten Forstweg in einem unserer schönen Harzwälder.
Noch während der Trauerphase über den eben Verblichenen wurden alle möglichen und undenkbaren Optionen sondiert, um mich schnellstens wieder Kreise der Suzie-Treiber zählen zu können. Gefühlt war die Abstinenz zwar deutlich länger als "nur" 4 Monate, aber im April ´00 war es endlich soweit: Ich saß wieder hinter dem Steuer und hatte beide Getriebewahlhebel fest in meinem Griff. Es handelte sich um ein 94´er Exemplar, diesmal in Weiß und mit schwarzem Verdeck. Dank der Arbeit des o.g Autohauses strahlte er so jungfräulich wie am Tage seiner Geburt und er trug auch noch ein Paar Teile seines kürzlich dahingeschiedenen Ahnen auf seinem Leiterrahmen. Allerdings sollte diese Unbeflecktheit nicht allzu lange gewahrt bleiben. Genauer und rückblickend geschätzt, etwa 5km. Denn auf der ersten Fahrt vom AH nach Hause wurden, wenn auch noch etwas behutsam und zaghaft die Off-Road-Fahrkünste aktualisiert und wieder aufgefrischt. Im weiteren Verlauf blieben ihr solche Einsätze dann aber doch eher erspart oder sollte ich besser schreiben, wurden ihr vorenthalten?
Infolge meiner Übersiedlung nach Hildesheim wurde aus der Suzie ab 2001 nämlich ein Saisonfahrzeug für Sommer und Sonnenschein. Die restliche Zeit überdauerte sie wohlig eingehüllt in Leinen in ihrem Winterquartier.
An ihre Stelle trat als Daily-Driver ein Opel Vectra, auf den ich hier, nicht nur wegen seiner kurzen Verweildauer von lediglich 6 Monaten bei mir, nicht weiter eingehen möchte. Außer das er eben ein Auto wie viele andere auch ist, wüsste ich zu dem auch gar nichts zu schreiben.
Nach diesem kurzen Intermezzo folgte mein ersten Land Rover. Die Liebe zu dieser Automobilmarke ist sicherlich nicht zuletzt auch die konsequente Evolution meiner Affinität zu Suzuki, genauer der zum Samurai und als solche auch nicht minder stark ausgeprägt wie eben diese. Im Fokus stand zunächst der Defender, geworden ist es letztlich dann aber ein Discovery. Auf meinen ersten Disco der Serie I folgten der Reihe nach Discovery II, III und aktuell bin ich beim Disco IV Jahrgang ´13 angelangt.
Da es sich mit dem ersten eigenen Auto ähnlich wie mit der ersten großen Liebe verhält, die man ja bekanntlich nie so wirklich ganz vergessen kann und zu der man sich in einer schwermütigen Stunde doch wieder hingezogen fühlt, hat auch inzwischen von mir dieses unbändige Verlangen wieder Besitz ergriffen und verlangt nach Erfüllung dieser brennenden Sehnsucht.
Nachdem ich mich im letzten Jahr von meiner offenen Suze trennen musste, soll mir nun die geschlossene Variante über diesen Verlustschmerz hinweg helfen. Im Fokus meines Interesses steht die ungeliftete Variante, ganz ohne all dieses Plastik, welches die jüngeren Modelle mit ihrem Vorbau zur Schau tragen. Inzwischen habe ich auch schon einiges an Kilometern quer durch die Republik zu verbuchen, allerdings musste ich letztlich am Ende des Tages doch immer wieder allein nach Hause gehen. Aber ich werde die Hoffnung nicht aufgeben, mein Valentine doch noch wieder zu finden....und dieses Mal wird Sie auch für ewig mein!
Das war mal mein Opening in Kurzform. Ich werde mich sicherlich in der nächsten Zeit noch des Öfteren mit so mach mehr oder minder qualifizierter Fragestellung an Euch aufwarten........
Viele Grüße
Ronny
BTW: Was ist eigentlich von TEMEL-AUTOMOBILE in Montabaur zu halten? Sind die dort angebotenen Fahrzeuge eine Besichtigung wert? Konnte mit diesem Anbieter, der ja des Öfteren Samu´s in seinem Portfolio zu haben scheint, Erfahrungen machen?