na ja, das war ja eher ein Gag, da ich schon ein wenig Lehrgeld zahlen musste
Habe mir aus dem Netz ein komplettsett 2K-Lack bestellt, etwa sowas:
"Matt - Schwarz Komplettset für Autolackierung
6 Liter SET und Zubehör!
Alles für eine perfekte schwarze matte Autolackierung - perfekt abgestimmt! Viele weitere Farben auf Anfrage möglich !
- 4,0 Liter hochwertiger 2K-Autolack schwarz matt
- 1,0 Liter Härter kurz
- 1,0 Liter 2K-Acryl Verdünnung"
..ist also stinkiger 2K-Lack der eigentlich nur unter besonderen Auflagen gewerblich genutzt werden darf, kein doofer Wasserlack...
...aber natürlich muss man die Verarbeitungshinweise beachten, Schutzmaske usw..usf.!
Wichtig dabei: jeder Anbieter gibt ein etwas anderes Mischungsverhältnis an - hier ist es 4:1 + 10 - 20%, also 1000g-Farbe, 250g Härter und dann 125 - 250g Verdünner obendrauf - wiegen, nicht auslitern!
Ich mache das Ganze in einer großen Garage, die ich auf 20 - 25° aufheize, vorher schön fege, den Boden mit Wasser benebel und ggf. ein paar Planen aufhänge. Kompressor und billige Spritzpistole aus dem Baumarkt (immer schön wieder sauber machen, komplett auseinandernehmen, mit Verdünnung - Acrylverdünnung! - auswaschen)
Druck etwa 1 - 1,5 bar. Erstmal kleine Menge anrühren, ich mache für einen Durchgang je nach Bauteilgröße mir 200g fertig, zuerst mit 10% Verdünnung - natürlich würde der Profi die Viskosität genau prüfen und einstellen - geschenkt ging bisher auch so.
Mit der etwas "dickeren" Mischung erfolgen jetzt 2- 3 Aufträge um gleichmäßigen Farbauftrag zu haben - zwischen den Gängen etwa 10 min. Pause. Es muss soviel Farbe drauf, dass sich die Oberfläche schließt, also ein durchgängiger "Seidenglanz" einstellt. Ich beleuchte die Fläche mit 2 x 500W Halostrahlern schräg von der Seite, schön immer seitlich drübergucken, dann sieht man wo zuwenig Farbe ist, weil es schneller trocknet und sich "Wolken" auf der Oberfläche bilden. Natürlich nicht zu viel auf einer Stelle rumsprühen, Pistole immer schön gleichmäßig in Bewegung halten, sonst gibts Laufnäschen. Pistole immer außerhalb der Lackierfläche einschalten und ansetzen, da durch den erhöhten "Startdruck" mehr Farbe rausgespratzt wird. Lieber ein Durchgang mehr , als einmal zuviel Farbe draufgejaucht.
Wenn man den Lack so durchtrocknen würde, gäbe es einen speckigen Seidenglanz - ähnlich wie bei den Radläufen auf dem Bild, die sind mit der Dose Mattschwarz gemacht.
Der Trick kommt jetzt, kurz bevor (!) die Oberfläche ganz trocken wird:
Restfarbe in der Pistole noch etwas dünner machen, Farbzugabe an der Pistole zurücknehmen bis fast nichts mehr kommt, am besten auf einer Referenzfläche testen, es darf nur noch ein feiner Nebel kommen.
So nochmal langsam (!) drüber über den Lack. Wenn man seitlich draufschaut, sieht man wie die Oberfläche sozusagen trocken und matt gepüstert wird. Da wo der Grundlack noch zu feucht ist, geht es nicht, da sieht man , dass sich die Oberfläche "schließt" und Seidenglanz-Wölkchen entstehen - einfach kurz warten und nochmal mit dem Trockenpuster drüber.
Das Ganze aber nicht zu lange! Wenn man den Trocknungspunkt überschritten hat, "sandet" der Lack - die feinen Lacktröpfchen trocknen in der Luft und landen als kleine Kügelchen auf der Lackoberfläche und verbinden sich nicht mehr. Wenn man dann komplett trocknen lässt, kann man die Lacktröpfchen abwischen wie Sand und das Endergebnis ist nicht schön. dann heist es nochmal anschleifen und das ganze von vorn...
Kein Klarlack.
Ach so Vorbehandlung: Rost weg, Spachteln, Schleifen das übliche, oder den Originallack mit 400er und 1000er Schleifpads anschleifen...
... und mit einem Antistatiktuch fusselfrei machen.