von ohu » So, 14 Jul 2013, 18:34
Freitag, 28.6.2013, 0:01
Lenggries, Werkstatt.
Die selbstgebaute, mangels Motorlauf nie getestete Zweischeibenkupplung macht uns Ärger. Sie trennt nicht richtig, Gänge sind unmöglich reinzubringen. Diverse Überlegungen zum Thema Distanz korrekt einstellen klangen in der Theorie gut, in der Praxis haben sie aber nichts gebracht.
Darum der Plan: Raus mit der Zweischeibenkupplung, die alte Schwungscheibe rein, und von Stefan Henken würden wir am Lausitzring seine alte verstärkte bekommen.
Also zum x-ten Mal im Laufe dieses Abends Getriebe raus, und Martin und Klaus fangen an die Zweischeibenkupplung zu demontieren - und dann, bei der Komplettdemontage fällt auf: Die Zwischenscheibe ist nicht ausreichend freischwimmend gelagert, das Schleppmoment entsprechend groß. Hm. Das ändern wir noch.
Um 2 Uhr morgens ist die Aufhängung geändert, und eine erste Probefahrt zeigt an, dass es gut werden könnte. Hurra. Jetzt nur noch das Auto fertig zusammenschräufeln, und irgendwie zum Start kommen. Zum Glück müssen wir nicht selbst fahren, das übernehmen unser Vater (trailert das Auto rauf und wieder heim) und Anja (ist die Woche als Service dabei).
Mit allen Schraubereien abgebrochen und dem Nötigsten gepackt starten wir endlich gegen 11 Uhr Richtung Nordosten.
Freitag, 28.6.2013, gegen 19:00
Lausitzring, Fahrerlager.
Wenig ereignisreiche 8 Stunden später schlagen wir im Camp bei Hugo, Gary und Richard auf. Abladen.
Gurte los, Rampen ran, rein ins Auto. Anlasser orgelt schwach - dann garnicht - rückt nicht ordentlich ein, und wenn, muckt der Motor nicht einmal. ARGGHHH!
Noch auf dem Hänger schrauben Martin und Klaus die Front, den Krümmer und den Anlasser runter - na klar, die letzten Rallyejahre sind inkl. Dreck nicht spurlos am Anlasser vorbeigegangen... derweil wird auf der anderen Seite das Steuergerät geöffnet, ein Schaden befürchtet, weil irgendwie garnix ging.
Anlasser gereinigt, reingebaut - und VRÖMM! Jippie, wenigstens das geht. Abgeladen und Auto weitergeschraubt.
Hauptsächlich Elektrik, aber auch viel anderer Kleinkram ist noch zu tun.
Aufgrund der vergangenen Tage ist aber nicht mehr viel Energie da und es geht bald ins Bett.
Samstag, 29.6.2013, morgens
Weiter gehts mit lustigen Basteleien am Auto. Zwischendurch noch die technische Abnahme (bis 10 Uhr), die Verkabelung der Seilwindenelektrik, Lüfter, Hupe, Heizung fertigbauen, Windenseil usw... Ein Team ist mit Gary und Richard auch noch schnell gebildet, von Christina kommt aufgrund der bisherigen Ereignisse bei jedem Mitglied der perfekte Name: "Wanderbaustelle".
Nachmittags dann Prolog. 8 Runden sind auf der Motocross-Strecke zu fahren. Es beginnt mit dem üblichen einstündigen mit-dem-Auto-in-der-Schlange-stehen, bis wir endlich an der Startlinie stehen. Wir sind angenehm wenig nervös, eher froh, dass wir mit dem Auto soweit gekommen sind.
Und Gas!
Freude, Jubel, Heiterkeit - endlich wieder fahren!
Nach zwei Jahren fast völliger Lenkradabstinenz muss ich mich erst wieder ans Geländefahren gewöhnen, entsprechend zaghaft geht es vorwärts. Das Auto läuft gut, die Strecke macht Spaß, es sind einige schöne Hüpfeinlagen verbaut.
An einer matschigen Steilauffahrt staut es sich ein wenig, Gary muss abgeschleppt werden, unser Auto meistert die Auffahrt mit ein wenig Mühen - und weiter gehts, schnelle Stücke, Buckeleinlagen, ein wenig Wellen und Baumstumpfslalom im Wald - geile Strecke!
Nur ab der dritten-vierten Runde wirds langweilig - und jetzt nochmal das gleiche Fahren? Keine neue Strecke? Doof.
Außerdem haben wir aufgrund des nicht ganz fertiggebauten Reserveradhalters das Reserverad verloren, das Lenkrad steht schief (Lenkstange verbogen), ich hab einen Riesendurst und langsam glangts. Aber irgendwie machen wir die Runden noch voll, zurück ins Camp - und weiterschrauben.
Die Schäden aus dem Prolog beheben, und das Auto weitermachen steht auf dem Plan. Wir haben noch keine Ersatzteile und -Öle an Bord (da brauchts noch Halter machen), die Luft kommt noch nicht aus dem Heizgebläse zur Scheibe und so weiter. Noch dazu regnets. Wird noch ein langer Abend.
Umso länger aber für Gary mit seiner Flitzmaus. Ihm ist im Prolog das hintere Dreieckslenkergelenk gebrochen, die Kardanwelle raus, und durch Schwung und Motorleistung auch gleich noch die Aufhängung des vorderen Diffs zu Bruch gegangen. Gerhard, Andre und Klaus kümmern sich mit vereinigten Kräften drum und bringen mit allerhand Flacheisen alles wieder an Ort, Stelle und Funktion. Von Metaalbewerking Veldhoven bekommen wir auch um halb zwei in der Nacht noch vollen Schweißstrom geliefert
(" ähm, unser Aggregat ist ein wenig schwach um richtig kräftig zu schweißen... aber oh, ich sehe schon, ihr seid grade beim ins bett gehen, ich will euch nicht mehr stören" - "SPINNST DU!? ES IST BRESLAU! Natürlich machen wir das große Aggregat wieder an!!")