Gas Umbau

Hier kommen alle Technik Fragen und Probleme rein!
Bitte hier sachlich bleiben ...

Beitragvon Gerd.HD » Mo, 12 Okt 2009, 17:00

hmmmmmm... wieviele gasanlagen hast DU schon eingebaut ? programmiert ? wieviele tausend km auf lpg gefahren ?

ich hab schon eingebaut und ca 160 tkm auf lpg hinter mir.

in unserer aktuellen motorkonfiguration hast du ca 20% weniger leistung bzw 20% mehr verbrauch. bei einem turbo/kompressor könnte man etwas mehr leistung holen weil wir ( und erst dann ) die ca 120 octan nutzen könnten.

ihr mögt in vielen dingen mehr ahnung haben als ich. aber beim thema lpg streite ich mich gerne .. lol

abgesehen von meinen eigenen messungen ( abgastemp bei vollast: kälter ) gibts da noch andere abhandlungen dazu.

dieses stammtischgequatsche von der heisseren verbrennung geht mir echt auf den sack !!!!
dieser irrglaube kommt durch unfähige umrüster und doofe werkstätten. immer wenn mal jemand seinen zylinderkopf gehimmelt hat: ventile abgebrannt ! richtig! das hat genau 2 gründe:
1: kopf nicht gasfest, keine gehärteten ventile, additive fehlen, ventil schlägt sich ein.
2: anlage scheisse eingestellt: unter vollast gibts keine lambdaregelung, gaszufuhr nach kennfeld, wenns dann zu mager wird, dann wirds zu heiss.....
grüsse. gerd

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Beitragvon Gerd.HD » Mo, 12 Okt 2009, 17:05

grüsse. gerd

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Beitragvon Psychedelic » Di, 13 Okt 2009, 8:43

Gerd.HD hat geschrieben:dieser irrglaube kommt durch unfähige umrüster und doofe werkstätten. immer wenn mal jemand seinen zylinderkopf gehimmelt hat: ventile abgebrannt ! richtig! das hat genau 2 gründe:
1: kopf nicht gasfest, keine gehärteten ventile, additive fehlen, ventil schlägt sich ein.
2: anlage scheisse eingestellt: unter vollast gibts keine lambdaregelung, gaszufuhr nach kennfeld, wenns dann zu mager wird, dann wirds zu heiss.....


Hab ich das gesagt !? :wink:
Deine Erfahrungen würden mich aber sehr interessieren. Hast ja sicherlich so manche Logfahrten hinter dir, was für ein Auto haste denn, welcher Motor, wie sind die Unterschiede der Werte zwischen Vorher und Nacher ?
Sind bei dir in der Serien-ECU die Kennfelder auf Gasbetrieb angepasst, oder ist ein Biggiepack verbaut ?
Fragen über Fragen, die mich brennend interessieren.
Hatte auch schon mit den Gedanken gespielt, meinen Audi auf LPG umzubauen. :roll:

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Is doch seeehhhhr interessant

Beitragvon hörbm » Di, 13 Okt 2009, 15:40

Hallo Jungs
Mit grossem Interesse hab ich eure Ausführungen gelesen. Wär schon toll ein Gasuki zu bewegen. Allerdings denk ich mir, es fehlen Grundsätzliche Daten(für solche Laien wie mich)
Hat jemand von euch diesen Umbau und wenn ja, schon Erfahrungen mit Treibstoffeinsparungen usw. (okay also 20%weniger Leistung oder 20% mehr Verbrauch. Was kostet denn Gas heutzutage? Spart man sich da wirklich nix?), auch Fotos wären schön von einem solchen Umbau.
Ich denke da an die Platzierung des Tankes. Geht das auch im Entoderweder Modus? mein alter Firmenstapler hatte einen Umschalter zwischen Gas und Benzin.
Lg
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Beitragvon Gerd.HD » Di, 13 Okt 2009, 16:34

viele fragen...

also, ich habe nen gasuki vitara mit dem 8v motor.
dort habe ich ( selbst ) eine geregelte venturi lpg anlage verbaut.
( venturi bedeutet, dass das gas per unterdruck angesogen wird, also wie beim vergaser bzw monopoint ).
mein verbrauch liegt bei 11 bis 12 l/100km. allerdings habe ich 275/60/15 ohne tachoangleich montiert. diese 5% müsste man noch abziehen.
bei uns kostet, bei der richtigen tanke, lpg zur zeit ,50 € macht also 6.-/100km.

die anlage besteht aus folgenden komponenten:

zylindertank hinter den sitzen
( bei mir netto ca 43 liter )
multiventil mit gehäuse
( sicherheitsventil, tankanzeige, befüllung, tankstop )
minitankstutzen unter originalklappe
( wird mit adapter geliefert )
gasleitung nach vorne
( bei mir aus kupfer, weil geizig, war beim kit dabei )
verdamfer
( wird im kühlkreislauf angeschlossen, verdampft das flüssiggas, mindert den druck )
stepmotor
( sitzt zwischen verdampfer und venturiring, regelt das gemisch, schubabschaltung )
steuergerät
( wertet drehzahl, temperatur, lambda aus und steuert den stepper und den simulator )
einspritzsimulator/umschalter
( schaltet im gasbetrieb die benzineinspritzung ab, simuliert der ECU dass die düse funktioniert )
venturiring
( sitzt über der einspritzdüse und führt gas zu )
tankanzeige
( zeigt den füllstand an, schaltet manuell gas/benzin um )

die teile kosten, bei günstigem einkauf, ca 400.-
kosten für die eintragung, wenn der tüv alles macht: ca 100.-

bei 7.- ersparnis / 100km muss man also nur 7000km fahren ( 4000 km hab ich schon )

in meinem fall wurde ein fahrzeug mit euro1 umgerüstet, daher brauche ich kein abgasgutachten. wer schon euro 2 hat braucht dieses noch, ca 140.-, also 2000 km mehr.

der benzintank bleibt erhalten. gestartet wird auf benzin, bei erreichen einer bestimmten temperatur schaltet die anlage um.

bei einem vergasermotor kann man eine geregelte venturi verwenden. voraussetzung ist eine lambdasonde, egal ob original oder nachgerüstet.
braucht man aber nicht unbedingt. dann verwendet man eine ungeregelte venturi. damit fällt steuergerät und stepper weg, ist natürlich billiger, dafür muss man selbst umschalten.

noch was vergessen: beim vergaser kommt statt dem simulator ein benzinabschaltventil rein.

beim vitara könnte man den benzintank ausbauen und dort den gastank plazieren, das passt. bei einer venturi braucht man eigentlich keine verdampfetemperatur, man kann sofort auf gas starten.
Zuletzt geändert von Gerd.HD am Di, 13 Okt 2009, 16:52, insgesamt 1-mal geändert.
grüsse. gerd

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Beitragvon Gerd.HD » Di, 13 Okt 2009, 16:49

mein zweites fahrzeug ist ein volvo v70 turbo

dort ist eine sequentielle anlage mit verdampfer eingebaut.
diese anlage funktioniert nicht wie eine venturi mit unterdruck, sondern mit überdruck. stepper und venturiring fällt weg, dafür werden neben den original einspritzdüsen zusätzliche gaseinblasdüsen in den krümmer gesetzt.
das gas kommt nach dem verdampfer in eine rail mit magnetventilen.

nein, die original ecu wird nicht umprogrammiert! im gasbetrieb werden die original einspritzdüsen abgeschalten und die gasdüsen aktiviert. die original ecu "denkt" sie fährt auf sprit und regelt brav weiter. diese befehle übersetzt das gassteuergerät in entsprechende gaseinspritzzeiten.

multipoint einspritzer haben alle euro2 oder besser, daher wird hier immer ein abgasgutachten benötigt.

auf dem markt tummeln sich viele verschiedene hersteller. das stimmt so allerdings nicht. es gibt rund 10 verschiedene steuergeräte und 20 verschiedene injektoren, jede kombination davon braucht ihr eigenes gutachten.

tanks und multiventile sind die gleichen wie bei den venturis, siehe meine links vorher. die frontkits kosten, ohne gutachten zwischen 350.- und 1100.- euros. bei den billigen kits sind kleine verdampfer und billige injektoren dabei. qualität kostet eben. daher resultieren auch preise zwischen 1500.- und 3000.- für die nachrüstung. hier braucht man eben 15 bis 40 tkm bis es sich rechnet. je höher der verbrauch desto früher lohnt sich das. ich fahre im jahr 40 tkm, bei 13 l/100 km, hatte damals nur 1600.- bezahlt, war also nach 9 monaten im plus.

wichtig: nicht alle motoren sind gasfest, müssen daher mit additiven versorgt werden, mehrkosten rund 100.-

PS: ich habe keine ahnung was der vitara an sprit verbraucht, ich habe vor 4000 km mal für 20.- getankt, also halbvoll, und das ists fast immer noch ....
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Beitragvon Gerd.HD » Di, 13 Okt 2009, 16:55

Auto haste denn, welcher Motor, wie sind die Unterschiede der Werte zwischen Vorher und Nacher ?


volvo v70 2.4 turbo, 192 ps, 370 tkm
benzin 11 liter
gas 13,5 ( geht auch sparsamer, macht aber keinen spass. leipzig - karlsruhe mit hänger und 90 kmh = 9 liter, nervt aber wie s*u )
grüsse. gerd

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Beitragvon Psychedelic » Mi, 14 Okt 2009, 9:54

Hab da auch noch ein paar Fragen zu dem Volvo.

Auf welchem Lambdawert lauft der Motor im Gasbetrieb ?
Wenn am Steuergerät nichts umgeschrieben wurde, wie wird die Umrechnung des Zündzeitpunktes vorgenommen ?
Um wieviel Grad ist das angesaugte LPG-Gemisch gegenüber Benzin-Gemsich wärmer und wie hoch ist der erreichte Füllgrad gegenüber Benzin-Gemisch ?
Wird das Steuergerät parallel auf Lambdasonde und Temperaturfühler geklemmt, verändert das nicht die Werte ?
Arbeitet das Steuergerät auch mit dem LMM, bzw. wie ermittelt es die angesaugte Luftmasse ?

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Beitragvon Gerd.HD » Mi, 14 Okt 2009, 13:09

* Auf welchem Lambdawert lauft der Motor im Gasbetrieb ?
wie im benzinbetrieb auch

* Wenn am Steuergerät nichts umgeschrieben wurde, wie wird die Umrechnung des Zündzeitpunktes vorgenommen ?
das steuergerät des volvo funkt ganz normal, also mit kennfeld und sensoren

* Um wieviel Grad ist das angesaugte LPG-Gemisch gegenüber Benzin-Gemsich wärmer und wie hoch ist der erreichte Füllgrad gegenüber Benzin-Gemisch ?
beim einspritzer wird kein gemisch angesaugt. es wird luft angesaugt und benzin dazu eingespritzt. bei lpg betrieb gasförmiges gas eingeblasen.

* Wird das Steuergerät parallel auf Lambdasonde und Temperaturfühler geklemmt, verändert das nicht die Werte ?
das gassteuergerät bekommt nur seine eigenen sensoren. kein lambda.

* Arbeitet das Steuergerät auch mit dem LMM, bzw. wie ermittelt es die angesaugte Luftmasse ?
garnicht.

du verstehst das prinzip nicht......

der motor hat im benzinbetrieb gewisse einspritzzeiten, abhängig von drehzahl, temperatur und last damit sich der ideale lambdawert ergibt. diese sind im kennfeld programmiert. falls irgendwas nicht nach plan funktioniert können die steuergeräte nachregeln. in der regel +- 25%. wird dieser bereich überschritten kommt die motorkontrolleuchte und oder notprogramm.
im gasbetrieb wird im gassteuergerät eine umrechnungstabelle abgefragt.
wenn z.b. eine benzineinsporitzung über 10 ms bei 2000 umin von der original ecu gefordert wird werden dann z.b. 15 ms gas eingeblasen.
je genauer das gaskennfeld programmiert ist desto weniger muss die original ecu nachregeln. das nachregeln kann man mit einem obd tester kontrollieren.
grüsse. gerd

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Beitragvon Psychedelic » Mi, 14 Okt 2009, 15:13

Ok, habe verstanden.
Das Gassteuergerät schummelt der ECU nur die Einspritzdüsen vor (sonst gäbe es Fehlermeldungen) und fangt das Einspritzsignal ab. Es wird dann anhand einer Tabelle nur die Einspritzzeit verändert, sodas ein ca. (geschätztes) ähnliches Gemisch wie mit Bezin in den Brennraum kommt.

Da ginge noch viel mehr !

Dein Motor hat auch eine äußere Gemischaufbereitung, die Einspritzdüsen sitzten vor den Einlaßventilen und nicht wie beim Diesel oder den FSI von VW/Audi in der Brennkammer.
Durch das Verdunsten des Benzin beim Einspritzen und Ansaugen in den Brennraum wird das Gemisch gekühlt, das fehlt beim Gasbetrieb, da das LPG bereits im entsprechenden Aggregatszustand aus der Düse kommt. Durch dies erreicht man wegen des wärmeren Gemisches eine geringere Füllung, weniger Leistung und eine höhere Temperatur im Brennraum. :wink:

Viele aktuelle Motoren haben bereits einen geregelten Kühlkreislauf, der ebenfalls über Kennfelder geregelt wird. Bei meinem Audi hab ich die Betriebstemperatur in den Kennfeldern um 10 Grad gesenkt, Resultat war sehr verblüffend. Drauf gekommen bin ich auch nur durch Zufall an einem heißen Sommertag, als ich Logfahrten gemacht hab und feststellte, das der Motor bei 83Grad Kühlmitteltemperatur, anstatt 93 Grad fast 17% weniger Leistung brachte. :shock: :twisted:

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