Also zu früh gefreut
Er lief dann doch nicht richtig, an dem Abend wohl nur, weil er doch noch nicht richtig warm war auf der Probefahrt. Das Problem besteht immer noch. Nunmehr habe ich den Vergaser noch einmal aufgemacht und alles was Düsen und sonstiges Gelump, was heraus ging, mittels Ultraschall und Druckluft gereinigt. Schwimmer auf Undichtigkeiten und dazugehörige Nadel auf Verschleiß geprüft. Dann alles wieder zusammen und rauf auf den Ansaugkrümmer. Drei Umdrehungen und er lief. Im kalten Zustand wunderbar, aber sobald er Betriebstemperatur hat, ist das Standgas im Sack.
Ich weiß mir derzeit keinen Rat mehr. Langsam habe ich doch nicht mehr den Vergaser im Verdacht. Ich werde morgen mal noch sämtliche Unterdruckschläuche wechseln. Allerdings sehen die noch nicht schlecht aus, bis auf einen oben auf dem Vergaser, der zur Dose über dem Wachselement führt.
Des Weiteren dehne ich meine Suche nun aus.
Verteilerkappe und Läufer sind neu, schließe ich also aus. Zündkerzenkabel sehen ordentlich aus, haben keine Risse oder sonstige optische Schäden.
Die Zündspule werde ich jetzt durchmessen. Die würde ich erst einmal rein optisch als einzige mögliche Fehlerquelle im Zündsystem vermuten. Okay, die Zündkerzen selber sind auch immer für Überraschungen gut.
Sie sehen im Übrigen alle vom Farbbild her fantastisch aus, alle schön rehbraun. Die einzige die ein etwas dunkleres braun aufweist ist Nummer vier. Aber auch noch braun und nicht schwarz oder so. Also vermutlich nicht so ausschlaggebend.
Ansonsten würde ich auf Grund dieser Färbung und dem Lauf des Motors unter Last sagen, dass die Zündung gut eingestellt ist.
Was kann sonst solche Folgen hervorrufen?
Hier noch einmal das Fehlerbild:
Motor ist kalt und wird gestartet. Er springt sofort ohne Probleme an, läuft bei etwa 1500 Umdrehungen. Diese Drehzahl steigert sich dann langsam bis knapp 2000.
Er zieht sofort gut an, dass ist jetzt nach dem Reinigen des Vergasers noch besser geworden, früher hatte er sich ab und an verschluckt, wenn man das Gas unter Last in einem hohen Gang ganz aufgemacht hatte. Jetzt super.
Er läuft rund und ohne Auffälligkeiten.
Nun wird er warm und sofort beginnen die Probleme. Unter Last und über 2000 Umdrehungen merkt man nichts. Nehme ich aber dann Gas weg und er fällt im Schub unter diese Drehzahl, fängt er an auf der Welle herumzuhacken. Also so, als wenn man mit dem Gas spielt.
Halte ich nun an oder gehe aus welchen Gründen auch immer auf die Kupplung und er soll im Standgas laufen, stirbt er sofort ab. Ab und an kommt noch ein kurzes Aufzucken, kurz vorn Ausgehen und dann ist Schluss.
Ich habe nunmehr die Schraube für das Standgas erheblich verstellt, so habe ich wenigstens eine gewisse Chance, dass er an bleibt, dreht nun aber natürlich mit über 2000 Touren im Stand. Das geht auf Dauer mal gar nicht.
Aufgetreten ist diese Phänomen ganz plötzlich, siehe meinen ersten Beitrag. Kein Ankündigen durch schlechter werdenden Lauf oder fehlende Leistung.
Die ist im Ãœbrigen sowohl im kalten als auch warmen Zustand des Motors vorhanden.
Das wundert mich ja so und hatte mich auf den Vergaser gebracht. Denn müsste bei problematischer Zündung nicht auch ein Problem im Lastbetrieb bestehen?
Das ist eben nicht der Fall, der Motor hat immer, warm oder kalt, Leistung.
Ich habe keine Idee mehr, fische im Dunklen.
Hilfe!
Ach ja, Benzinfilter habe ich gestern einen neuen eingebaut...
Benzin kommt auch an am Vergaser.