Muss ich wirklich den Vergaser zerlegen?

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Muss ich wirklich den Vergaser zerlegen?

Beitragvon MUD » Do, 20 Mär 2014, 23:50

Halle Leute,

ich habe ein echtes Problem:

Heut hat mein SJ413 plötzlich sein Standgas verloren. Er leif wunderbar, habe ihn vorm Baumarkt abgestellt und als ich losfahren wollte, sprang er kurz an lief und starb dann ab. Von da an war an ein vernünftiges Standgas nicht mehr zu denken. Bei Leistung läuft er tadellos. Also gehe ich davon aus, dass irgendetwas im Primär-Leerlaufsystem für die Katz ist. Und da es so plötzlich eintrat, denke ich an eine Verstopfung.
Ich habe aber so gar keine Lust den Vergaser zu zerlegen, zumal ich das noch nie gemacht und ich auch keine Dinchtungen und Co hier habe und die Karre mein dayly driver ist.
Gibt es etwas, was ich zuvor versuchen könnte? Jetzt nicht so etwas a la Unterdruckschläuche und dergleichen.

Danke
MUD
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Beitragvon xr600schwarz » Fr, 21 Mär 2014, 9:16

Lufthutze abbauen, Motor 3000 - 4000. Umdrehungen, mit einem Lappen den Vergasereinlass fest zudrücken, kurz bevor er ausgeht Lappen weg und mehrfach wiederholen. Wenn du Glück hast werden verstopfte Düsen durch den Unterdruck wieder frei gesaugt.
Aus Steinen die einem in den Weg gelegt werden, kann man was Schönes bauen.
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Beitragvon mini4x4 » Fr, 21 Mär 2014, 9:35

Das ist grundsätzlich ein guter Tipp, aber der Motor sollte höher drehen, bevor du ihn zuhälst. Da dürfen auch ruhig mal 6.000 Touren anliegen....

Andi
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Chemie

Beitragvon Ruedi1952 » Fr, 21 Mär 2014, 11:58

Sollten die Tipps nicht helfen nimm LM Vergaserreiniger kippste in den Tank löst alle hartnäckigen Verunreinigungen.
Hat mir bei meinem Toyota und hier im Forum einen 413 auch geholfen, liefen danach wieder wie neu.
Wird zwar von vielen Verteufelt aber es macht nichts kaputt und kostet nicht viel.
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Beitragvon MUD » Fr, 21 Mär 2014, 12:45

Hey, die Tipps lassen ja hoffen, die werde ich nachher sogleich ausprobieren.
Ich habe heut während der Nachtschicht mal kurz im WHB zum Thema Vergaser nachgeschlagen und dabei immer weniger Lust verspürt, den aufzumachen.
Also, nachher schön warm fahren und mein Glück versuchen.
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Beitragvon MUD » Fr, 21 Mär 2014, 22:07

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Er läuft erst einmal wieder. Zu weit will ich mich allerdings nicht aus dem Fenster lehnen, bin erst wenige Kilometer gefahren. Das Spülen hatte leider nicht geklappt.
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Beitragvon MUD » So, 23 Mär 2014, 16:00

Also zu früh gefreut :(

Er lief dann doch nicht richtig, an dem Abend wohl nur, weil er doch noch nicht richtig warm war auf der Probefahrt. Das Problem besteht immer noch. Nunmehr habe ich den Vergaser noch einmal aufgemacht und alles was Düsen und sonstiges Gelump, was heraus ging, mittels Ultraschall und Druckluft gereinigt. Schwimmer auf Undichtigkeiten und dazugehörige Nadel auf Verschleiß geprüft. Dann alles wieder zusammen und rauf auf den Ansaugkrümmer. Drei Umdrehungen und er lief. Im kalten Zustand wunderbar, aber sobald er Betriebstemperatur hat, ist das Standgas im Sack. :evil:

Ich weiß mir derzeit keinen Rat mehr. Langsam habe ich doch nicht mehr den Vergaser im Verdacht. Ich werde morgen mal noch sämtliche Unterdruckschläuche wechseln. Allerdings sehen die noch nicht schlecht aus, bis auf einen oben auf dem Vergaser, der zur Dose über dem Wachselement führt.

Des Weiteren dehne ich meine Suche nun aus.
Verteilerkappe und Läufer sind neu, schließe ich also aus. Zündkerzenkabel sehen ordentlich aus, haben keine Risse oder sonstige optische Schäden.

Die Zündspule werde ich jetzt durchmessen. Die würde ich erst einmal rein optisch als einzige mögliche Fehlerquelle im Zündsystem vermuten. Okay, die Zündkerzen selber sind auch immer für Überraschungen gut.
Sie sehen im Übrigen alle vom Farbbild her fantastisch aus, alle schön rehbraun. Die einzige die ein etwas dunkleres braun aufweist ist Nummer vier. Aber auch noch braun und nicht schwarz oder so. Also vermutlich nicht so ausschlaggebend.
Ansonsten würde ich auf Grund dieser Färbung und dem Lauf des Motors unter Last sagen, dass die Zündung gut eingestellt ist.

Was kann sonst solche Folgen hervorrufen?

Hier noch einmal das Fehlerbild:

Motor ist kalt und wird gestartet. Er springt sofort ohne Probleme an, läuft bei etwa 1500 Umdrehungen. Diese Drehzahl steigert sich dann langsam bis knapp 2000.
Er zieht sofort gut an, dass ist jetzt nach dem Reinigen des Vergasers noch besser geworden, früher hatte er sich ab und an verschluckt, wenn man das Gas unter Last in einem hohen Gang ganz aufgemacht hatte. Jetzt super.
Er läuft rund und ohne Auffälligkeiten.
Nun wird er warm und sofort beginnen die Probleme. Unter Last und über 2000 Umdrehungen merkt man nichts. Nehme ich aber dann Gas weg und er fällt im Schub unter diese Drehzahl, fängt er an auf der Welle herumzuhacken. Also so, als wenn man mit dem Gas spielt.
Halte ich nun an oder gehe aus welchen Gründen auch immer auf die Kupplung und er soll im Standgas laufen, stirbt er sofort ab. Ab und an kommt noch ein kurzes Aufzucken, kurz vorn Ausgehen und dann ist Schluss.
Ich habe nunmehr die Schraube für das Standgas erheblich verstellt, so habe ich wenigstens eine gewisse Chance, dass er an bleibt, dreht nun aber natürlich mit über 2000 Touren im Stand. Das geht auf Dauer mal gar nicht.

Aufgetreten ist diese Phänomen ganz plötzlich, siehe meinen ersten Beitrag. Kein Ankündigen durch schlechter werdenden Lauf oder fehlende Leistung.
Die ist im Ãœbrigen sowohl im kalten als auch warmen Zustand des Motors vorhanden.
Das wundert mich ja so und hatte mich auf den Vergaser gebracht. Denn müsste bei problematischer Zündung nicht auch ein Problem im Lastbetrieb bestehen?
Das ist eben nicht der Fall, der Motor hat immer, warm oder kalt, Leistung.

Ich habe keine Idee mehr, fische im Dunklen.

Hilfe!

Ach ja, Benzinfilter habe ich gestern einen neuen eingebaut...
Benzin kommt auch an am Vergaser.
MUD
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Beitragvon MUD » So, 23 Mär 2014, 16:28

Zündspule gemessen:

Primär: 3,4 Ohm zu maximal 1,6 laut Handbuch

Sekundär: 10,4 kOhm zu minimal 11 laut Handbuch

.
.
.

Sollte dies das Problem verursachen? Wieso läuft er dann aber bei über 2000 U/min gut?
Ich werde auf jeden Fall nun auch die Zündspule wechseln. Ich habe leider keine hier, muss also auf Verdacht eine kaufen... :(
MUD
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Beitragvon xr600schwarz » So, 23 Mär 2014, 17:06

Zündspule glaube ich nicht, wenn die defekt wäre, würde Der Fehler immer auftreten, gerade unter Last.
Aus Steinen die einem in den Weg gelegt werden, kann man was Schönes bauen.
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Beitragvon opelix424 » Mo, 24 Mär 2014, 0:00

Elektrisches Leerlaufventil zum ausblasen bestromen sonst ist kein durchblasen möglich
Wenn du Zündung einschaltest muss am Leerlaufventil Spannung anliegen wenn Spannung anliegt mit an und abklemmen oder rausschrauben und an Masse heben kontrollieren ob Ventil schaltet muss klacken
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