Fridolin hat geschrieben:Grüße!
Ich brauch mal ne Meinung und Empfehlung was zu tun.
Motor fing an zu klackern wenn er warm war, wollte erst nur Ventile einstellen, habe dann aber doch den Kopf runter gemacht wegen öliger Kopfdichtung und weil ich da noch nie dran war. Wagen habe ich durchrepariert, nur Motor ist Neuland für mich.
Kopf und Zylinde voller Macken auf 1, 3., und 4., bei Zylinder 2 Steckte"nur" ein Stück Metal drin. Alle Ventile heil ohne erkennbare Schäden.
Kompression kalt (1) 13,2 (2) 12,7 (3) 12,6 (4) 12,5
Laufflächen ok, nur am 4. Zylinder feine Riefen. Kreuzschliff noch da, aber nicht so regelmäßig.
Minimaler Ölverbrauch, in Zahlen weiß ich es nicht, vllt halber Liter/1000.
Könnten das zerlegte Kolebringe sein oder hat er irgendwo was angesaugt? Weil Pappdichtung am Vergaser fehlte auf 2,5cm...
Der Plan ist jetzt erstmal Ölwanne runter, gucken. Habe aberkein Erfahrug wie weit ich jetzt graben muss und ab welchem Schaden es keinen Sinn mehr macht weil die Kosten zu hoch sind oder im Eimer.. Sollte man bei sowas lieber Kolben rausmachen? Eventuell neue Ringe rein oder immer? Hohnen? Wo das so frei liegt hab auch mit dem Gedanken gespielt Motor raus und alles an Lagern neu.
Servus,
was bei einem Motor neu gehört, siehst erst beim Vermessen und bei Beschädigungen.
Die Macken oben in der Brennkammer des Kopfs sehen nach einem metallischen Einschlag aus; solche Macken kommen nicht von einer Papierdichtung. Was bei den Vergasern sehr gerne passiert (allgemein Vergasern und nicht jetzt speziell bezogen auf den SJ): Mit der Zeit und wegen den wechselnden Temperaturen gehen die Messingröhrchen flöten, die saugts dann rein in den Zylinder, und die arbeitets dort dann rein. Tut den wenigsten alten Motoren aber etwas (also keine Kapitalschäden).
Ob das Klingeln deines Motors von so einem Röhrchen, oder von einem kaputten Pleuellager oder der Kolbenbolzenlagerung kommt, musst schauen.
Kolben alle raus und auf Spiel kontrollieren (axial und radiales Spiel).
Was wichtig ist für eine erste Begutachtung: Was war im Öl beim Ablassen? Späne drinnen? Grössere Metallklumpen drinnen? ...
Das sagt oft schon viel aus.
Die Hohnungsriefen der Zylinderwände musst nicht neu machen. Diese alten Motoren vertragen sehr viel und die Hohnung ist da oft eher nebensächlich. Bei einem hochdrehnden Motorrad-Motor könnte man über eine neue Hohnung nachdenken, bei diesem Motor würd ich es nicht zwingend empfehlen (oft reicht es, mit Schleifpapier solche alten glatten Zylinderwände wieder ein wenig Rauigkeit zu geben).
Kolbenringe hat es dir da definitiv nicht in den Brennraum gerissen (das wäre der erste Motor, der mir in meiner Laufbahn untergekommen wäre, wo das der Fall ist; und ich schraub jetzt doch seit 20 Jahren auf Oldtimer-Motoren, Sportmotoren und Rallye-Motoren; ausgenommen die Motoren, bei denen der Kolben samt Pleuel aus dem Brennraum geguckt hat...

).
Zerleg mal alles (schön alles genau beim Ausbau auf einem grossen Karton auflegen und darauf fixieren/in den Karton stecken, damit du beim Zusammenbau keine Probleme hast). Dann alle Gleitlagerstellen auf Riefen, Auswaschungen, Spiel oder gröberen Abbrieb kontrollieren.
Was ich empfehlen kann zu ersetzen (wenn du nicht so geübt bist in der Begutachtung von Teilen, ob die noch gehen):
Kolbenringe
Pleuellagerschrauben
Zylinderkopfschrauben
Pleuellager (sollten aber vermessen werden (=Pleuellagerzapfen), ob du nicht ein Übermass brauchst
KW-Simmeringe vorne und hinten
KW-Anlaufscheiben auf der 3. KW-Lagerung
Kopfdichtung
Bei der Reparatur könntest dir überlegen, auch die Ventilsitze einzuschleifen und die Ventilschaftdichtungen zu erneuern. Laut deinen KOmpressionswerten sollten die nicht viel haben, aber wennst den Motor schon auseinander hast...
LG,
SamuraiFim
Geht net, gibts net.