von Kalle. » Sa, 05 Nov 2016, 13:45
Der Bilderbericht folgt noch, ja. Zum Auto: Die ersten paar Tage hat alles super funktioniert, ich war selber überrascht, denn so richtig viele und lange Testfahrten konnte ich ja nicht machen. Doch dann fingen so langsam die Probleme an. Ich hatte ziehmlich viel Bergematerial mit, weil ich nicht wusste was mich erwartet. Highlift, Greifzug mit 20m Seil, diverse Gurte, Seile und Schäkel, eine richtige Spatenschaufel, ganz viel Werkzeug, 40 Liter Benzin, 20 liter Wasser...und eben das was man so fürs Camping braucht. Dementsprechend schwer war das Auto und wir mussten uns die Steigungen immer mit richtig hohen Drehzahlen hochkämpfen. Außerdem war das Fahrwek etwas überlastet. Vorne hatte ich neue, verstärkte Federn eingebaut, die waren super, doch hinten dachte ich die Alten tuns noch. Taten sie erst auch, doch scheinbar hatten sie über die Jahre an Elastizität verloren, so dass mein Heck wärend der Reise immer weite nach unten sackte, bis ich am Ende nur noch ca. 5 cm Federweg hatte und entsprechend häufig aufsetzte. Außerdem sind hinten die Stoßdämpfer durch das geruckel auf den groben Schotterpisten undicht geworden. Vorne waren scheinbar die originalen Stoßdämpfer etwas zu kurz für die verstärkten Federn, sie wurden irgendwann beim schnellen Ausfedern entzwei gerissen. Da musste ich dann erstmal ein paar Tage ohne fahren, bis wir eine Stadt gefunden haben, wo es neue zu kaufen gab.
Als das alles wieder einigermaßen Funktionierte, haben wir uns ins Hochland gewagt und auch tatsächlich kaum Probleme gehabt, außer dass sich immer mal irgenwelche Schrauben losegrüttelt hatten. Besonders ärgerlich waren die Dachgepäckträgerhalter, ganz normale gekaufte, die für solche Dachlasten und Vibrationen einfach nicht gemacht waren. Da mussten wir eigendlich jeden Tag die Schrauben nachziehen, manchmal auch mehrmals am Tag. Bei einer Wasserdurchfahrt ist noch die einzige originale Schweißnaht am Auspuff gerissen (Hosenrohr-Kat), was sich mit zwei Schlauchschellen und einer aufgeschnittenen Konservendose einigermaßen reparieren ließ.
In der letzten Woch dann der Supergau: Motorschaden. Zum Glück hatten wir hier schon fast alles gemacht, was wir machen wollten. Auf einmal hat der Motor genagelt wie ein alter Diesel und unmengen an Öl verbrannt. Nach Begutachtung der Zündkerzen sah man, das der dritte Zylinder Ärger machte. In der Ölwanne habe ich dann die Reste vom Kolbenhemd des dritten Kolbens gefunden. Wir sind dann noch gut 100 Kilometer bis zu einer Werkstatt gefahren, welche noch versuchte einen Austauschmotor zu beschaffen, was sich allerdings als unmöglich herrausstellte. Also musste ich weiterfahren und die Daumen drücken, es bis zur Fähre zu schaffen. Der ADAC würde mir trotz Plus Mitgliedschaft nich wirklich helfen, da da Auto zu alt sei und ein wirtschaftlicher Totalschaden bestünde. Alles was ich tun konnte war immer ordentlich Öl nachzukippen und in ganz niedriegen Drehzahlen zu fahren. Das Steuergerät habe ich noch überbrückt, damit es nicht durch die falsch gemessenen Abgaswerte das Gemisch völlig verkehrt einstellt.
So haben wir es dann mit ganz viel gutem Zureden noch 1400 Kilometer nach Hause geschafft.