Vor ziemlich genau 4 Jahren, Ende August 2018, hatten mein Sohn und ich die geniale Idee ein Fahrzeug zu restaurieren. Da wir weder Automechaniker, noch Spengler, noch Lackierer sind, wollten wir diesbezüglich klein anfangen. Als absolute 4x4 Fan's fiel unsere Wahl dann schnell mal auf einen SJ. Nicht zuletzt, da meine Eltern in meiner Jugend sowohl einen SJ 410 als auch einen Samurai ihr Eigen nannten und ich diese nach dem Erwerb des Führerscheines auch ausgiebig fahren durfte.
Wir sind dann fündig geworden und - was soll ich sagen - wir haben uns gleich in den Kleinen verliebt und ihn mit nach Hause genommen.
Sah doch auf den ersten Blick schon ganz ordentlich aus, nicht?

Eigentlich wollten wir hauptsächlich damit fahren und nur wenig restaurieren, aber bei der genaueren Inspektion fand sich dann doch schon in der einen oder anderen Ecke einen leichten Rostansatz.

Wir vermuteten sogar Stellen, an welchen sicher mal eine Ecke gewesen sein sollte.


Long story short: Es sah teilweise so aus, als ob der Vorbesitzer dauerhaft in einer Salzlagune geparkt hatte.
Wie auch immer: keine halben Sachen, dachten wir.
Zwar als Laien, aber ohne zwei linke Hände haben wir vor allem durch die wertvollen Beiträge aus diesem Forum profitieren können. Vielen Dank euch allen die dieses Forum mit Leben füllen.
Uns hat's sehr geholfen, aber seht selbst...
Nun, alles auseinanderschrauben (wenn wir damals gewusst hätten, welche Arbeit auf uns zu kommt...)

und Chassis und Karosserie sandstrahlen...
Solche Bilder seid ihr euch wahrscheinlich gewohnt








Chassis wurde sandgestrahlt und die obligatorisch rostigen Karosserieaufnahmen (werden die eigentlich von Suzuki schon rostig geliefert?) ausgeflext und die von 4x4Orca bestellten Ersatzplatten eingeschweisst. Danach Chassis lackieren. (Thx an 4x4Orca für die zuverlässige Lieferung der qualitativ hochwertigen Platten).
Sieht doch schon viel besser aus, nicht?



Die Technik konnten wir teils mit Sandstrahlen und z.T. Unmengen an Zitronensäure entrosten und mit Owagrundol / Owatrol Chassislack wieder auf Vordermann bringen.
Einige Teile jedoch hatten es nicht in das engere Auswahlverfahren geschafft und wurden gnadenlos ersetzt.


Nach dem Zusammenbau sah's dann von weitem schon mal vernünftig aus

Leider wurde die Karosserie beim Sandstrahlen von einem - sagen wir mal gefühlslosen - Mitarbeiter gepeinigt. Es war zum Schluss nur noch Wellblech und Rost vorhanden.
Somit entschieden wir uns eine überschaubare Auswahl aller Karosserieteile - namentlich die Firewall und der Getriebetunnel und einige wenige Weitere in die chemische Entrostung und KTL Beschichtigung geben. Das hätten wir gleich schon von Anfang an tun sollen...

Die Wellblech-Partien haben wir dann aufwändig ausgeflext und neue eingeschweisst.
Und Ja, aus finanzieller Sicht hätten wir von Anfang an einen Wrangler kaufen sollen... Es geht hier aber auch ein wenig um die Ehre! Keine halben Sachen, jetzt erst recht




Die Fussräume bei einem SJ sind auch immer mal wieder für transparente Aussichten gut. Die Rost-Löcher haben wir "schön gemacht", Blech gebogen und eingeschweisst.

Zwischenzeitlich haben wir uns immer mal wieder mit lackieren beschäftigt und uns hierzu eine Lackierkabine gebastelt



Was meint ihr: Das Resultat der Grundierung kann sich durchaus sehen lassen...


So, endlich: Ab zur Anprobe der neuen Teile. Sogar der Original-Wagenheber passt





Nachdem nun alles zusammepasst: Karosserie wieder runter und fertig lackieren.
Motor rauf auf das Chassis, damit wir den testen können. Dieser stand nun seit mehr als 4 Jahren im Freien rum. "Intelligenterweise" hatte ich das Öl damals schon abgelassen und entsorgt. Ich dachte eben, dass wir nicht solange für die Instandstellung benötigen würden. Wie man sich täuschen kann...
However: Den Motor habe ich vor dem Aufsetzen der Karosserie mal auf das Chassis gebaut und verkabelt, so dass wir testen können ob der überhaupt noch läuft.
Ist jetzt noch ideal, da von allen Seiten her zugänglich.

Mit Öl und Kühlwasser befüllt, Dichtigkeit geprüft, Benzinleitungen temporär gelegt und Tank mit 5l befüllt.
Wenn das stimmt, was man so über den Verbrauch des SJ hört, reichen die 5l sicher für einen 5 Minütigen Test aus

Und siehe da, nach etwas orgeln schnurrte der Kleine wieder wie ein Kätzchen. Diese Dinger sind Bullet-proofed. Chapeau Suzuki

Allerdings:

Nun schauen wir uns mal die ZKD an, und wenn wir schon dabei sind: Generalüberholung. Das kommt jetzt auch nicht mehr drauf an und macht man ja nicht jedes Jahr
Sieht nicht so appetitlich aus...

Nach der Reinigung und Zerlegung schon eher

Dürfte nicht mehr solange dauern wie bisher: Wir sehen endlich Licht am Ende des Tunnels. Alle da draussen die auch an einem solchen Projekt dran sind: Gebt niemals auf!!
Die erste Ausfahrt des Kleinen dürfte nicht mehr in allzu weiter Ferne liegen. Wir freuen uns jedenfalls ein Loch in den Bauch...
Stay tuned...